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Hannover. - Bis zum Jahr 2020 droht mehr als 15 Millionen Mädchen eine Genitalverstümmelung, wenn der aktuelle Trend anhält. Laut aktuellen Schätzungen von UNICEF sind etwa 200 Millionen Mädchen und junge Frauen von Genitalverstümmelung betroffen - einer massiven Menschenrechtsverletzung. Darauf hat die Stiftung Weltbevölkerung am Freitag anlässlich des Internationalen Tags gegen Genitalverstümmelung am 6. Februar hingewiesen.

Die Praxis (FGM) ist vor allem in Ländern Afrikas und des Mittleren Ostens verbreitet, wo sie oft als wichtiger Übergang vom Mädchen zur Frau gilt. Die Mädchen sind bei dem Eingriff meistens nicht einmal 15 Jahre alt. Bei der Genitalverstümmelung wird die Klitoris teilweise oder vollständig entfernt - meist ohne Narkose und mit einfachen Hilfsmitteln wie Glasscherben oder Rasierklingen. Die betroffenen Frauen und Mädchen leiden häufig lebenslang unter den Folgen - etwa durch Infektionen, Blutungen und Komplikationen bei der Geburt. Viele sterben daran. Auch in Europa sind Mädchen betroffen, daher haben Frauenrechtsorganisationen Multiplikatorinnen ausgebildet, die die betroffenen Communities aufklären.

GLEICHBERECHTIGUNG IST ENTSCHEIDEND

"Erfreulich ist, dass die Verbreitung der grausamen Praktik in den letzten Jahren etwas zurückgegangen ist", sagte Renate Bähr, Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung. "Doch noch immer werden weltweit jedes Jahr Millionen Mädchen an ihren Genitalien verstümmelt, in einigen Ländern wie Mali und der Elfenbeinküste sind die Zahlen sogar gestiegen. Es wird höchste Zeit, diese gravierende Menschenrechtsverletzung endlich zu beenden und Mädchen und Frauen vor unfassbarem Leid zu bewahren. Gesetze allein reichen nicht aus. Entscheidend ist, Mädchen und Frauen gleiche Rechte einzuräumen. Wenn die Menschen in den Gemeinden nicht einsehen, dass die Genitalverstümmelung schwerwiegende Folgen für die Mädchen hat, wird diese grausame Tradition fortgesetzt."

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Quelle: weltbevoelkerung.de


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