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Berlin. - Survival International hat die UN am Freitag gewarnt, dass Quecksilbervergiftungen die indigenen Völker im Amazonasgebiet gefährden. In einem Brief an den UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Gesundheit bat die Organisation die UN einzugreifen. 

Quecksilber werde oft unkontrolliert in den Gebieten indigener Völker genutzt, wie zum Beispiel beim illegalen Abbau von Flussgold. Aufgrund der diskriminierenden Haltung gegenüber diesen Völkern wird wenig unternommen, um die illegalen Tätigkeiten zu überwachen, warf Survival International den südamerikanischen Regierungen vor.

In Peru wurden, laut Survival International bei 80 % der Nahua eine hohe Quecksilberbelastung im Blut nachgewiesen. Zu den Symptomen gehören Anämie und Nierenversagen. Ein Kind sei bereits an den von Quecksilbervergiftung bekannten Symptomen gestorben.

Die peruanische Regierung wisse bereits seit 2014 von den Verschmutzungen, hat bisher jedoch wenig unternommen um die Herkunft zu klären. Es ist möglich, dass auch andere indigene Völker in der Region betroffen sind - einschließlich unkontaktierter Völker, berichtete Survival International.

In Brasilien zeigen neue Statistiken alarmierend hohe Quecksilberkonzentrationen unter den Yanomami und den Yekuana. 90 % der Indigenen in einer Gemeinde sind schwer betroffen, so die Menschenrechtsorganisation.

Der indigene Sprecher Reinaldo Rocha Yekuana sagte: "Wir sind über die Ergebnisse der Untersuchungen beunruhigt. Diese Verschmutzung betrifft Flora, Fauna und unsere zukünftigen Generationen."

Die brasilianischen Behörden wissen nach Angaben von Survival International mindestens seit den 1980ern von den Quecksilbervergiftungen, haben aber bisher bei der Verhinderung des illegalen Goldabbaus versagt. Es wurde ebenso wenig unternommen, um betroffene Indigene zu behandeln.

In Venezuela werden mehrere Völker vernichtet, darunter die Yekuana, Yanomami, Piaroa, Hoti und Pemon. 92 % der Yekuana-Frauen in einem Gebiet weisen Kontaminationswerte auf, die weit über der normalen Grenze liegen.

Survivals Direktor, Stephen Corry, sagte dazu: "Diese Regierungen sitzen auf tickenden Zeitbomben. Jede Woche versäumen sie aufs Neue zu handeln, sodass immer mehr Völkern geschadet wird. Wenn eine Quecksilbervergiftung erkannt wird, dann muss die Ursache schleunigst aufgehalten und die Betroffenen versorgt werden. Die Auswirkungen werden verheerend sein, wenn das Land der indigenen Völker nicht geschützt wird."

Quelle: survivalinternational.de/ 


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