
Der Report "Die Konzernagenda in der EU-Handelspolitik" zeige, dass die EU-Kommission "systematisch die Interessen der europäischen Konzerne bedient". Sie gewähre den mehr als 10.000 Brüsseler Konzernlobbyisten "privilegierten Zugang zu handelspolitischen Entscheidungsprozessen". Auch in der offiziellen europäischen Delegation in Hongkong seien zahlreiche Konzernlobbyisten vertreten.
"Wenn die EU jetzt Entwicklungshilfe und Marktzugang für die ärmsten Entwicklungsländer verspricht, ist das purer Hohn. Denn am Ende der Konferenz wird es zur Sache gehen: Die EU ist in Wirklichkeit der aggressivste Akteur in den WTO-Dienstleistungsverhandlungen", erklärte Deckwirth. Mehr als die Hälfte der 100 größten transnationalen Konzerne seien in der EU angesiedelt und setzten auf Marktöffnung für ihre Exportinteressen.
Indem die Europäische Kommission auch in Hongkong auf eine Verschärfung des Dienstleistungsabkommens GATS dränge, setze sie vor allem die Interessen der europäischen Dienstleistungskonzerne wie Metro, Allianz und RWE um. "In Hongkong muss deutlich werden: Handelspolitik ist keine Angelegenheit, bei der es allein um die Wettbewerbsfähigkeit von Konzernen geht. Die europäische Handelspolitik muss zu allererst den Menschen und der Umwelt dienen."
? WEED-Bericht "Die Konzernagenda in der EU-Handelspolitik" (engl.)
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