NETZ Logo RGB 4 800x424Wetzlar. -  "Bereits heute dürfte kein einziges Kind mehr hungern" - mit klaren Worten äußerte sich die Entwicklungsorganisation NETZ zur Ernährungssituation in Bangladesch bei der Vorstellung des Jahresberichts 2015 am Mittwoch. "Wir haben gesehen, dass es Wege gibt, den Hunger dauerhaft zu überwinden", so das Fazit von Geschäftsführer Peter Dietzel. 

Im aktuellen Jahresbericht gibt NETZ einen Überblick seiner Aktivitäten im vergangenen Jahr und verweist auf die Erfolge im Programm "Ein Leben lang genug Reis", durch das bereits 171.000 Menschen in Bangladesch und zwei indischen Bundesstaaten dauerhaft Hunger und Unterernährung überwunden haben: Familien, deren tägliches pro-Kopf-Einkommen unter 0,28 Euro liegt, erhalten Produktivkapital und Schulungen, damit bauen sie sich kleine landwirtschaftliche Betriebe auf. In 230 Selbsthilfe-Verbänden organisiert, nehmen die Frauen der Familien ihre Interessen gegenüber Behörden und Politik wahr und unterstützen andere benachteiligte Menschen ihrer Region, etwa bei der Durchsetzung von Landrechten. Neun lokale Partnerorganisationen setzen das Programm in Zusammenarbeit mit NETZ in besonders entlegenen Regionen um.

"Die Rechte und die Mitsprache der ärmsten Menschen müssen weiter deutlich gestärkt werden", so Dietzel weiter im Hinblick darauf, dass trotz der vielen Erfolge im Land noch immer schätzungsweise 26 Millionen Menschen unterhalb der unteren Armutsgrenze leben. "Es ist notwendig die Strukturen aufzubrechen, die Menschen ihr Recht auf Nahrung verwehren". Vor allem eine ungerechte Verteilung von Ressourcen und Günstlingswirtschaft spielten eine große Rolle. NETZ arbeite dementsprechend daran, strukturelle Veränderungen zu ermöglichen.

Die Organisation unterstützt in einem Menschenrechtsprogramm außerdem 5.000 Aktivistinnen, die im Einzugsgebiet von über 700.000 Menschen wichtige Arbeit zum Schutz religiöser und indigener Minderheiten leisten und gegen Gewalt und Kinder-Ehen vorgehen. Darüber hinaus hat NETZ die Schulbildung von 35.368 Kindern gefördert. 9.277 dieser Mädchen und Jungen haben 2015 die Grundschule erfolgreich abgeschlossen. Mit dieser Arbeit hat NETZ gemeinsam mit vielen anderen nichtstaatlichen Organisationen einen signifikanten Beitrag dazu geleistet, dass Bangladesch die meisten der Millenniums-Entwicklungsziele der Vereinten Nationen erreicht hat, so Dietzel. Die Strategie 2016-2021 der Bangladesch-Organisation stehe ebenso im Einklang mit den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung. "Wir werden unseren Einsatz gegen Hunger und Mangelernährung engagiert fortsetzen“, betont der Geschäftsführer, "und würden es sehr begrüßen, wenn sich das BMZ mit seiner ‚Sonderinitiative Eine Welt ohne Hunger‘ in Zusammenarbeit mit NGOs auch in Bangladesch engagieren würde."

Auf 4,7 Millionen Euro beliefen sich die Einnahmen von NETZ im vergangenen Jahr. Die Kosten für Verwaltung und Spendenwerbung betrugen 4,2 Prozent. Einen wesentlichen Grund für diese niedrige Rate sieht Peter Dietzel im großen Engagement der Ehrenamtlichen: "Über 6.000 Menschen sind in der Partnerschaft mit Bangladesch aktiv."

Quelle: bangladesch.org

 


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