oxfamBerlin. -  Einen angemessenen Beitrag zur weltweiten Bekämpfung von Infektionskrankheiten hat die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam am Donnerstag von der Bundesregierung gefordert. Bei der anstehenden Konferenz zur weiteren Finanzierung des Globalen Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria (GFATM) in Kanada muss Deutschland seine Finanzierungszusagen auf 1,2 Milliarden Euro für die nächsten drei Jahre steigern. Der deutsche Beitrag stagniert seit 2008 und liegt bisher nur bei 210 Millionen Euro pro Jahr.

Dabei zeigt die Arbeit des Fonds große Wirkung: Seit 2002 wurden dank des GFATM 20 Millionen Menschenleben gerettet, 9,2 Millionen an Aids erkrankte Menschen haben eine antiretrovirale Therapie erhalten. 15,1 Millionen Menschen wurden gegen Tuberkulose behandelt und 659 Millionen Moskitonetze zur Malaria-Prävention verteilt. Den Finanzbedarf, um diese Arbeit fortzuführen, beziffert der GFATM für die nächsten drei Jahre auf 13 Milliarden Euro. Bezogen auf das Bruttonationaleinkommen (BNE) beträgt der angemessene Beitrag Deutschlands 1,2 Milliarden Euro.

Barbara Kühlen, Gesundheitsexpertin bei Oxfam Deutschland, kommentierte: "Bundeskanzlerin Merkel betont gern die Bedeutung des Menschenrechts auf Gesundheit. Lippenbekenntnisse allein retten aber keine Menschenleben; dafür muss mehr Geld fließen. Hier schneidet die Bundesregierung allerdings ganz schwach ab." Statt der von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen 0,1 Prozent des BNE wendet Deutschland nur 0,031 Prozent für gesundheitsbezogene Entwicklungszusammenarbeit auf und bleibt damit auch weit unter dem europäischen Durchschnitt von 0,068 Prozent.

Länder wie Großbritannien und Frankreich stehen bei den Zuwendungen an den GFATM erheblich besser da, so Kühlen weiter: "Dazu trägt bei, dass Frankreich für die Finanzierung des Fonds auch auf innovative Finanzierungsinstrumente wie die nationale Finanztransaktionssteuer (FTS) zurückgreift. Auch die Bundesregierung sollte sich stärker für die Einführung einer europäischen FTS einsetzen und einen Teil der Einnahmen für die globale Gesundheitsfürsorge verwenden."

Quelle: oxfam.de


Back to Top

Wir nutzen ausschließlich technisch notwendige Cookies auf unserer Website.