unescoBonn. - Laut dem Bericht der Breitbandkommission für digitale Entwicklung 2016 haben weltweit 3,9 Milliarden Menschen keinen Zugang zum Internet. Obwohl China und Indien mittlerweile an der Spitze der Internetnutzung stehen, zählen sie gleichzeitig zu den sechs Ländern, die 55 Prozent der Menschen ohne Internetzugang verantworten.

Die Autoren des Berichts prognostizieren, dass Ende 2016 rund 3,5 Milliarden Menschen und damit 47 Prozent der Menschen weltweit das Internet nutzen werden. 2015 waren es noch 2,3 Milliarden. Der Zugang zu Breitbandtechnologien ist eine Grundlage für wirtschaftliche und soziale Entwicklung und den Umweltschutz.

"Breitbandtechnologien können Treiber für eine nachhaltige Entwicklung sein", sagte Prof. Verena Metze-Mangold, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission. "Damit sie es tatsächlich sind, müssen wir Menschen weltweit einen Zugang zu diesen Technologien verschaffen und Kompetenzen zur sinnvollen Nutzung vermitteln. Dabei spielt auch die Netzneutralität eine Rolle."

Die meisten Internetnutzer stammen laut dem Breitbandbericht "The State of Broadband 2016: Broadband catalyzing sustainable development" aus China (721 Millionen). Indien hat mit 333 Millionen Internetnutzern mittlerweile die USA überholt und steht nun an zweiter Stelle.

Der Bericht stellt fest, dass nur sechs Länder – China, Indian, Indonesien, Pakistan, Bangladesch und Nigeria – für 55 Prozent der Menschen ohne Internetzugang verantwortlich sind. Die Autoren des Berichts schlussfolgern, dass zielgerechte Maßnahmen in wenigen Ländern die Zahl der Internetnutzer weltweit erheblich erhöhen können.

Dem Bericht zufolge sind in 91 Ländern weltweit über 50 Prozent der Bevölkerung online. 2015 galt dies für nur 79 Länder. 98,2 Prozent der Bevölkerung Islands nutzen das Internet. Der Anteil der Menschen, die das Internet nutzen, ist hier somit im weltweiten Vergleich am höchsten. Auf dem zweiten Platz liegt Luxemburg mit 97,3 Prozent, gefolgt von Andorra mit 97 Prozent. Deutschland steht auf Platz 21 mit 87,7 Prozent.

Die Länder, in denen die meisten Haushalte mit dem Internet verbunden sind, liegen vorwiegend in Europa. Eine Ausnahme ist Südkorea als Spitze des Rankings mit 98,8 Prozent. Es folgen Luxemburg mit 96,8 Prozent, Norwegen mit 96,6 Prozent und Island mit 96,6 Prozent. Deutschland liegt mit 90,3 Prozent auf Rang 13.

Die niedrigsten Internetnutzungsraten finden sich in Subsahara-Afrika. In zahlreichen Ländern nutzen weniger als drei Prozent der Bevölkerung das Internet, darunter Tschad (2,7 Prozent), Sierra Leone (2,5 Prozent), Niger (2,2 Prozent), Somalia (1,8 Prozent) und Eritrea (1,1 Prozent).

=> Bericht zur Breitbandverfügbarkeit 2016 (in englischer Sprache, PDF)

Quelle: www.unesco.de 


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