Berlin. - Der Friedensfilmpreis bei der diesjährigen Berlinale geht an den chilenischen Dokumentarfilm "El Pacto de Adriana (Adrianas Pakt)" von Lissette Orozco. Die Regisseurin spürt in "El Pacto de Adriana" auf packende Weise der Rolle ihrer Tante Adriana in der Diktatur unter Pinochet nach und bricht damit den "Pakt des Schweigens". Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.
Der 96 Minuten dauernde Film hat eine klare Haltung, behauptet aber nicht, die Wahrheit zu kennen. Seine Spannung gewinnt der Film aus den wachsenden Zweifeln an der geliebten Tante. Die Regisseurin geht der Wahrheit auf den Grund und erliegt dennoch nicht der Versuchung, vorschnell zu urteilen. Sie überlässt es den Zuschauern, eigene Schlüsse zu ziehen.
Gesellschaftlicher Frieden beginnt mit der Aufarbeitung der eigenen Geschichte. Diese sehr persönliche und schmerzliche Auseinandersetzung mit ihrer Familie und der Geschichte Chiles beweist außergewöhnliche Courage.
Eine unabhängige, vom Trägerkreis des Friedensfilmpreises berufene Jury hatte sektionsübergreifend Filme gesichtet. Mit dem Preis wird jeweils ein Film ausgezeichnet, der in besonderer Weise das friedliche Zusammenleben fördert. Der Friedensfilmpreis ist mit 5.000 Euro dotiert. Er wird am 19. Februar in Form einer von Otmar Alt geschaffenen Bronzeplastik überreicht.
Quelle: www.weltfriedensdienst.de