savethechildrenBerlin. - Save the Children und Watchlist on Children and Armed Conflicts haben am Donnerstag eine Dokumentation vorgelegt, die schwere Gewalt der von Saudi-Arabien geführten Allianz belegt. Allein 2016 gab es 23 Angriffe auf Kinder, Schulen oder Krankenhäuser

Darunter ein Luftangriff auf eine Beerdigung, die 140 Menschenleben forderte, eine Attacke auf einen Marktplatz mit 25 getöteten Kindern, einen Angriff auf eine Blinden-Schule und Bombardements auf medizinische Einrichtungen von NGOs. Allein 4.000 Kinder wurden seit Beginn des Konflikts durch die Auseinandersetzungen getötet oder verletzt.

"Überall im Jemen sieht man Verwüstungen, die die Luftangriffe hinterlassen haben. Letzte Woche wurden zwei Kinder in unseren Einrichtungen behandelt, die schwerste Verletzungen durch Streubomben davongetragen haben. Ein Kind starb. Bomben zerstören Schulen, Häuser und vor allem Leben. Verantwortlich für diese unnötigen Tode jemenitischer Kinder sind alle Kriegsparteien, auch die von Saudi-Arabien geführte Allianz", erläuterte George Graham, Director of Humanitarian & Conflict Policy von Save the Children.

Gemeinsam mit Watchlist on Children and Armed Conflicts fordert Save the Children von der UN, auch die von Saudi-Arabien geführte Allianz auf die sogenannte „Liste der Schande“ zu setzen, die jährlich im Report "Children and Armed Conflict" erscheint. Alle anderen am Konflikt im Jemen beteiligten Parteien sind dort bereits benannt. Der Report dokumentiert die schwerwiegendsten Verstöße gegen Kinder in Konflikten. Aufgrund des Reports wurden bereits 27 Konfliktparteien weltweit gezwungen, die von der UN überwachten Aktionspläne zur Beendigung von Gewalt gegen Kinder zu ratifizieren. In einigen Fällen gab es nach Veröffentlichung internationale Tribunale und Sanktionen. Im vergangenen Jahr wurde die von Saudi-Arabien geführte Allianz kurz aufgeführt, aber nach intensiver Lobbyarbeit seitens des Königreichs wieder getilgt.         

Save the Children setzt sich im Jemen für die Kinder ein, die unter diesem Konflikt leiden. Ein trauriges Schicksal ist das des 13-jährigen Zuhair (Name geändert), der schwerste Verbrennungen erlitten hat. Er berichtet von seinen schrecklichen Erlebnissen: "Ich sah überall auf dem Boden Menschen liegen. Sie waren tot. Manche verstümmelt. Meine Kleidung, meine Hände, meine Beine brannten. Alles an mir stand in Flammen." Seine Mutter berichtet von den Versuchen, seine Wunden behandeln zu lassen. Aber seine Familie war nach zwei Jahren Leben im Krieg so verarmt, dass sie sich professionelle Hilfe nicht leisten konnte. Stattdessen nutzen sie Cremes oder Tomatenmark. "Zuhair schreit im Schlaf. Er hat seine Augen geschlossen, aber er spricht – es ist beängstigend. Er sagt: Mama, die Rakete schlägt gleich ein. Mama, kümmere dich um meine Schwestern. Mama, halte mich fest. Mama, bitte tu etwas. Er ist jetzt ein ganz anderes Kind", so seine Mutter.

Quelle: savethechildren.de


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