Berlin. - Nach den schweren Überschwemmungen in Sierra Leone droht der Ausbruch von Krankheiten. Bei der Naturkatastrophe waren in der Hauptstadt Freetown in der vergangenen Woche mindestens 490 Menschen ums Leben gekommen. Insgesamt sind über 6.000 Menschen direkt von den Folgen des Hochwassers betroffen. Viele Menschen sind möglicherweise verschüttet und gelten noch als vermisst. Die hygienischen Bedingungen sind kritisch, berichtete die Aktion gegen Hunger am Donnerstag.
"Am dringendsten braucht die Bevölkerung sauberes Trinkwasser, Notunterkünfte, Decken und Medikamente. Außerdem benötigen die Menschen Zugang zu sanitären Einrichtungen und psychologische Betreuung. Aktuell besteht die Gefahr, dass Krankheiten wie die Cholera ausbrechen", sagte Abdelgadir Ahmed, Landesdirektor von Aktion gegen den Hunger in Sierra Leone.
Die Wassermassen haben sanitäre Anlagen zerstört, Brunnen sind durch die Schlammlawinen verdreckt. Gemeinsam mit Partnern hat Aktion gegen den Hunger in den betroffenen Gemeinden acht Wassertanks mit je 5.000 Litern Fassungsvermögen aufgestellt. Diese werden zweimal täglich aufgefüllt, um die Familien ausreichend zu versorgen. Außerdem haben die Teams Hygiene-Sets an 200 Haushalte verteilt. Diese enthalten unter anderem Kanister, Wassereimer, Schüsseln, Chlortabletten, Bleichmittel, Seifen und Hygieneartikel.
Mehr als 70 weitere Haushalte erhielten abgefülltes Wasser. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Aktion gegen den Hunger erklären nebenbei über Hygienemaßnahmen auf, um Bewusstsein für Durchfallerkrankungen zu schaffen. Regelmäßiges Händewaschen kann das Risiko um fast 40 Prozent reduzieren.
Aktion gegen den Hunger ist in Sierra Leone Teil des WASH Konsortiums, das sich um die Bereiche Wasser, sanitäre Anlagen und Hygiene im Land kümmert.
Quelle: aktiongegendenhunger.de