bmz Berlin. - Ganz im Zeichen der Umsetzung des Marshallplans mit Afrika steht der Besuch von Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) in Ägypten. Gemeinsam mit der ägyptischen Ministerin für internationale Kooperation, Sahar Nasr, leitet Müller eine Sitzung der Kommission für deutsch-ägyptische Entwicklungszusammenarbeit. Im Mittelpunkt stehen dabei Berufsbildung und Beschäftigungsförderung. 

Schätzungen zufolge haben von den 25 Millionen ägyptischen Jugendlichen zwischen 15 und 25 Jahren zwei Drittel keine Ausbildung und keinen festen Arbeitsplatz. Jedes Jahr drängen mehr als 800.000 junge Menschen in Ägypten auf den Arbeitsmarkt.

"Die Jugend Ägyptens braucht Chancen und Perspektiven", sagte Entwicklungsminister Müller. "Nur wenn sie eine gute Ausbildung bekommt, kann sie die Entwicklung ihres Landes mitgestalten. Deshalb arbeiten wir gemeinsam am Aufbau einer dualen Ausbildung nach deutschem Vorbild."

Zusammen mit Siemens gibt Minister Müller den Startschuss für ein Ausbildungszentrum für Fachkräfte in Ain Sokhna. Dort sollen in den kommenden vier Jahren 5.500 Menschen ausgebildet werden. Schwerpunkte sind dabei die Bereiche Mechanik, Elektrotechnik, Mechatronik und Automatisierungstechnik. Darüber hinaus engagiert sich Deutschland in Ägypten bei der Qualifizierung von Lehrern und Ausbildern sowie von Arbeitsvermittlern in den örtlichen Jobcentern.

Die Einhaltung der Menschenrechte ist Grundlage und Leitprinzip der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Deshalb wird Minister Müller bei seinen politischen Gesprächen auch die Lage der Menschenrechte in Ägypten und den zunehmenden Druck der Regierung auf die Zivilgesellschaft ansprechen. 

Nach seinem Besuch in Kairo am Montag und Dienstag wird Müller nach Uganda weiterreisen. Uganda hat rund 1,3 Millionen Flüchtlinge aufgenommen, davon allein über eine Million Menschen aus Südsudan. Das Entwicklungsministerium brachte zuletzt ein Hilfspaket über 60 Millionen Euro für die notleidenden Menschen in Uganda auf den Weg.

Quelle: www.bmz.de