jemen lageBerlin. - Anlässlich der temporär geschlossenen Landesgrenzen im Jemen hat sich ein Zusammenschluss von Hilfsorganisationen, darunter CARE, Oxfam und Save the Children, stark besorgt gezeigt. Die Organisationen fordern, dass Hilfsgüter schnellstmöglich wieder verteilt werden können.

Am Montag hatte die von Saudi Arabien geführte Koalition angeordnet, temporär alle jemenitischen Landes-, Luft- und Seegrenzen zu schließen. Unklar ist, wie lange die Grenzschließung andauern soll und wie humanitäre Hilfsgüter ins Land gebracht werden können. Durch die unsichere Nahrungssituation und eine Cholera-Epidemie, könnte jede Verzögerung der humanitären Hilfe Leben kosten.

Johan Mooij, Landesdirektor von CARE im Jemen sagte: "Während wir die Aussage begrüßen, dass humanitäre Hilfe weiterhin Zugang haben soll, beobachten wir gleichzeitig, dass Hilfsfrachter am Hafen von Hodeidah keine Erlaubnis zur Einfuhr erhalten. Wir sind zutiefst beunruhigt, dass dies direkten Einfluss auf unsere lebensrettende Arbeit hat. Der Jemen ist nur einen Schritt von einer Hungersnot entfernt, zusätzlich breitet sich Cholera weiter aus, auch die öffentliche Versorgung verfällt zunehmend."

Die Schließung der Grenzen bedeutet, dass lebenswichtige und dringend benötigte Hilfslieferungen ins Stocken geraten und so hunderttausende Hilfsbedürftige in Gefahr gebracht werden. Schon jetzt kommen zu wenige Lebensmittel im Jemen an. Diese Lieferengpässe führen zu erhöhten Nahrungsmittelpreisen und verschlimmern die ohnehin schon massive Hungerkrise und die weitverbreitete Unterernährung bei Kindern.

Tamer Kirolos, Länderdirektor von Save the Children im Jemen erklärte: "Millionen Kinder überleben durch den Import von Lebensmitteln und Medikamenten. Kinderleben stehen auf dem Spiel, wenn diese Notversorgung auch nur eine Woche ausbleibt. Es ist dringend notwendig, dass Nothelfer und überlebenswichtige Güter wie Nahrung, Medizin und Treibstoff durchgehend und ohne Verzögerung in den Jemen gelangen können und alle Grenzblockaden beseitigt werden."

Solange die von Saudi Arabien geführte Militärkoalition keine klaren Informationen über das Ausmaß und die Dauer der Maßnahmen bereitstellt, können die Hilfsorganisationen deren Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung kaum einschätzen. Bleibt die Situation jedoch unverändert, befürchten die Organisationen, dass sich die ohnehin schon katastrophale humanitäre und ökonomische Krise weiter deutlich verschlechtert. 

Shane Stevenson, Länderdirektor von Oxfam im Jemen: "Mit 21 Millionen Notleidenden, stellt der Jemen momentan die weltweit größte humanitäre Krise dar. Um zu vermeiden, dass nicht noch mehr Menschen sterben und weitere Millionen sinnlos leiden, ist es lebensnotwendig, dass Hilfe rechtzeitig ankommt und um keine weitere Stunde aufgeschoben wird. Die Koalition muss jetzt vollständige Klarheit über alle ihre Maßnahmen schaffen und vor allen Dingen sicherstellen, dass Hilfeleistungen und humanitäre Arbeit in keiner Weise beeinträchtigt werden."

Quelle: http://care.de


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