jemen lageBerlin. - Eine Koalition von Hilfsorganisationen im Jemen hat die anhaltende Blockade von überlebenswichtigen humanitären und kommerziellen Lieferungen durch die von Saudi Arabien geführte Koalition angeprangert. Zu den Unterzeichnern des am Freitag veröffentlichten Aufrufs zählen 14 Organisationen, darunter CARE, Save the Children, ADRA, Aktion gegen den Hunger und Handicap International.

Seit nunmehr elf Tagen verhindere die Blockade fast aller jemenitischen Seehäfen, Flughäfen und Landübergänge die Einfuhr von Lebensmitteln, Treibstoff, Medikamenten und Vorräten, heißt es in dem Aufruf. Millionen von Menschen drohten damit verstärkt Krankheiten, Hunger und Tod. Die Wiedereröffnung der See- und Flughäfen von Aden sei zwar eine positive Entwicklung, allerdings werde es den Hilfsorganisationen dadurch nicht möglich sein, die Bedürfnisse im gesamten Land zu decken.

Die anhaltende Behinderung der Einfuhr von Hilfsgütern, die die von Saudi Arabien geführte Koalition durchführt, werten die Hilfsorganisationen als eine Maßnahme, "deren Konsequenz nicht weniger als eine kollektive Bestrafung von Millionen von Menschen im Jemen darstellen könnte". Die derzeitige Blockade verschärfe die schlimmste humanitäre Krise der Welt, in der nach fast drei Jahren Krieg mehr als 20 Millionen Menschen Hilfe benötigen. Sieben Millionen befänden sich bereits am Rande einer Hungersnot.

Die Hilfsorganisationen im Jemen fordern die von Saudi Arabien geführte Koalition auf, unverzüglich alle jemenitischen Häfen für humanitäre und kommerzielle Fracht zu öffnen. Ohne sie seien Millionen Jemeniten von Hunger und Tod bedroht. Außerdem fordern die NGOs, die humanitären Flüge nach Sanaa wieder aufzunehmen, damit Helfer und Hilfsgüter zügig ins Land kommen können.

Von allen Konfliktparteien verlangen die Hilfsorganisationen die Einhaltung des humanitären Völkerrechts, besonders den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit bei der Durchführung von Kampfhandlungen sowie die Sicherstellung eines ungehinderten humanitären Zugangs. Zudem appellieren die NGOs "an alle Staaten, die Einfluss auf die Konfliktparteien haben, ihr Engagement für eine politische Lösung der Krise zu verstärken". Das Leiden des jemenitischen Volkes müsse ein Ende haben.

Quelle: www.care.de 


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