worldvisionFriedrichsdorf. - World Vision hat die im Sondierungspapier von Union und SPD geplanten Aufnahme-, Entscheidungs- und Rückführungseinrichtungen (ANkER-Einrichtungen) kritisiert. Die Kinderhilfsorganisation forderte die Verhandler einer möglichen Großen Koalition am Freitag auf, die Pläne aus dem Sondierungspapier aufzugeben.

Die geplanten Aufnahme-, Entscheidungs- und Rückführungseinrichtungen seien nicht kinderrechtskonform und "Gift für das Kindeswohl", erklärte World Vision. Das physische und psychische Wohlbefinden der in solchen Einrichtungen lebenden Kinder sei erheblich gefährdet. Ein kindgerechtes Leben sei hier nicht möglich. 

"Aufnahme- und Abschiebezentren sind für Kinder kein hinnehmbares Lebensumfeld", sagte Gudrun Schattschneider, Leiterin Politik bei World Vision Deutschland. "Dort werden sie abgegrenzt, ausgegrenzt und haben keine Möglichkeit, sich ihrem Alter entsprechend zu beteiligen und mit anderen Kindern auszutauschen. Ihre Bildung, Gesundheitsversorgung, Wohnsituation und viele andere Aspekte ihres Lebens sind so stark eingeschränkt, dass es nicht mehr kindgerecht ist."

World Vision forderte die Verhandler einer zukünftigen Koalition auf, die UN-Kinderrechtskonvention umzusetzen. Bei allen Maßnahmen, die Kinder betreffen, sei das Wohl des Kindes vorrangig zu berücksichtigen. Die Pläne, bundesweit ANkER-Einrichtungen zu etablieren, müssten deshalb ad acta gelegt werden.

Gudrun Schattschneider: "Laut UN-Kinderrechtskonvention sind wir verpflichtet alle Kinder in Deutschland gleich zu behandeln, ihnen gleiche Möglichkeiten und Chancen auf Entfaltung, Entwicklung und Beteiligung zu geben. Das gilt völlig unabhängig davon, wo die Kinder herkommen oder wie lange sie hierbleiben. Die geplanten ANKER-Einrichtungen stehen dem entgegen."

Quelle: www.worldvision.de 


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