DWHHBonn/Nairobi (epo). - Die Deutsche Welthungerhilfe hat anlässlich des Weltwassertags am 22. März darauf hingewiesen, dass Wassermangel die Folgen von Hungersnöten massiv verschärft. "Etwa 3,5 Millionen Menschen in Kenia haben nicht ausreichend zu essen. Aber noch mehr Menschen, insgesamt fast 5 Millionen, werden dauerhaft gesundheitliche Schäden davon tragen, weil sie nicht genug zu trinken haben", sagte Iris Krebber, Regionalkoordinatorin der Welthungerhilfe in Kenia.

Kenia gehört zu den chronischen Wassermangelgebieten. Rund zwei Drittel der 32 Millionen Kenianer leben auf dem Land, ein Viertel lebt in Trockengebieten. Aber nur 12 Prozent der ländlichen Bevölkerung hat Anschluss an eine Wasserleitung. Der Rest schöpft Wasser aus Flüssen und Brunnen, die in Trockenzeiten versiegen können. "Die Menschen sind geschwächt", sagte Krebber. "Sie können nicht mehr weit laufen, um Wasser zu holen. Oft trinken sie in ihrer Verzweiflung verschmutztes Wasser und werden dadurch krank und sterben."

In diesem Winter ist die Regenzeit schon zum vierten Mal hintereinander fast komplett ausgefallen. Bevölkerungswachstum und die Auswirkungen des Klimawandels verschärfen nach den Erkenntnissen der Welthungerhilfe das Wasserproblem. Dämme und Bewässerungsanlagen würden vor allem von ausländischen Investoren genutzt, die Gemüse für den Export anbauen.

Krebber betonte, die Versorgung mit Nahrungsmitteln allein reiche nicht zur Bekämpfung einer Hungersnot aus. "Etwa bei Schulspeisungsprogrammen genügt es nicht, einfach nur Säcke mit Mais zu liefern, wenn kein Wasser zur Verfügung steht, um ihn zu kochen."

"Für die Landbevölkerung in den ärmsten Gebieten kann mit einfachen Mitteln Abhilfe geschaffen werden", so Krebber. "Die Möglichkeiten zum Auffangen von Regenwasser sind nur zu vier Prozent ausgeschöpft." Regenwasser könne zum Beispiel an Felsen in gemauerten Becken aufgefangen werden. Große Gebäude wie Schulen erhalten Wellblechdächer mit Abflussrinnen, über die das Wasser in Tankanlagen geleitet wird.

Die Deutsche Welthungerhilfe ist seit mehr als fünf Jahren im Südosten Kenias tätig. Seit Beginn der Dürre 2004 liegt der Schwerpunkt der Arbeit bei der Wasserversorgung. Rund 400.000 Personen erhalten für ihre Arbeitsleistung beim Bau von Dämmen, Brunnen und Auffangsystemen für Regenwasser Nahrungsmittel.

? Deutsche Welthungerhilfe


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