oenz Berlin. - Die Bundesregierung soll sich stärker für Frieden in Zentralafrika einsetzen. Das haben die Teilnehmer einer gemeinsamen Tagung der Heinrich Böll Stiftung und des Ökumenischen Netzes Zentralafrika (ÖNZ) in Berlin gefordert. In den letzten Monaten hat sich die politische Situation insbesondere in Burundi und in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) weiter zugespitzt.

Mit der Tagung wollen die Veranstalter auch Jugendbewegungen stärken, die sich angesichts von Gewalt, extremer Armut und Perspektivlosigkeit für demokratische Entwicklungen in ihrer Region einsetzen. Stellvertretend für viele Initiativen aus der Region wurde der ÖNZ-Friedenspreis an die kongolesische Jugendbewegung "La Lucha" verliehen. Deren Mitglieder sehen sich in ihrem friedlichen Eintreten für demokratische Wahlen zunehmenden Repressionen bis hin zu Folter und Inhaftierung ausgesetzt.

Uwe Kekeritz, entwicklungspolitischer Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen und stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung im Bundestag, würdigte in seiner Laudatio die Entschlossenheit und den Mut, mit dem Rebecca Kabuo und Fred Bauma, die stellvertretend für La Lucha den Preis entgegen nahmen, sich einer Regierung entgegenstellen, "die brutaler und korrupter nicht sein könnte und die mit Gewalt gegen das eigene Volk vorgeht und den reichen Kongo zu einem armen Land macht." Dabei kritisierte Kekeritz auch die Industriestaaten, die u.a. durch Rohstoffhandel und die Ermöglichung von Geldwäsche sich zum Steigbügelhalter dieser Kleptokraten-Regierung machten.

Jochen Motte, Vorsitzender des ÖNZ, überreichte den Preis an Rebecca Kabuo und Fred Bauma. "Mit der Jugendbewegung La Lucha zeichnen wir diesmal junge Menschen aus der DRK aus, die trotz eigener Gefährdung und unter Inkaufnahme von Inhaftierung öffentlich mit friedlichen Mitteln für eine Veränderung der politischen Verhältnisse eintreten und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft nicht verloren haben", so Motte.

Kabuo und Bauma erinnerten an die leidenden Menschen in der Demokratischen Republik Kongo, besonders die Kinder und Frauen im Kasai und in Beni. Sie äußerten den Wunsch, dass sie einmal so etwas wie Frieden erleben können.

An der Tagung nahmen Vertreter und Vertreterinnen aus der Zivilgesellschaft aus der Region der Großen Seen, aus Deutschland und anderen europäischen Ländern sowie aus Bundestag und Auswärtigem Amt Teil. Das ÖNZ will sich weiter für ein verstärktes politisches Engagement Deutschlands und der EU im Blick auf eine friedliche Lösung der Konflikte und die Abhaltung von Präsidentschaftswahlen in der DRK im Dezember 2018 einsetzen.

Das ÖNZ ist ein Netzwerk christlicher Hilfswerke in Deutschland für Frieden und Menschenrechte in Ruanda, Burundi, und der DR Kongo. Mitglieder des ÖNZ sind die AGEH, Brot für die Welt, Eirene Misereor, pax christi, und die Vereinte Evangelische Mission.

Quelle: www.oenz.de 


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