oenz 100Berlin. - Luc Nkulula, Aktivist der Bürgerbewegung La Lucha, ist bei einem bislang ungeklärten Brand in seinem Haus in der Provinzhauptstadt Goma im Osten der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) ums Leben gekommen. Nkulula hatte die friedliche Bürgerbewegung La Lucha im Jahr 2012 mitgegründet und sah sich wie viele seiner Mitstreiter staatlichen Repressionen ausgesetzt. Die kongolesische Zivilgesellschaft fordert ebenso wie das Ökumenische Netz Zentralafrika (ÖNZ) eine unabhängige Untersuchung des Todes von Nkulula.

Die Aktivisten von La Lucha sind zutiefst bestürzt und fordern von kongolesischer Regierung eine sofortige, transparente und glaubwürdige Untersuchungskommission unter Beteiligung von internationalen Experten, welche die Hintergründe des Brandes und des Todes Nkululas in der Nacht zum 10. Juni aufklären soll. Viele vermuten hinter dem Brand politisch motivierte Gründe. Erst vor kurzem war Nkulula von dem bekannten kongolesischen Gynäkologen Denis Mukwege zum Koordinator des Bündnisses "Chemin de la Paix" (Friedensweg) ernannt worden.

Das ÖNZ richtete einen Appell an die Bundesregierung, den Druck auf die kongolesische Regierung zu verstärken und die Forderungen der Bürgerbewegung La Lucha zu unterstützen, eine zeitnahe und transparente Untersuchung der Brandursachen und der Umstände des Todes von Luc Nkulula zu veranlassen. "Sein Tod und die permanenten  Repressalien gegen friedliche Aktivisten in der DR Kongo sind von Seiten Deutschlands und der EU aufs Schärfste zu verurteilen", erklärte Gesine Ames, die Koordinatorin des Ökumenischen Netzes Zentralafrika.

Am 4. Juni 2018 hatte das ÖNZ der Bürgerbewegung La Lucha in Berlin seinen Friedenspreis verliehen. Jochen Motte, Vorsitzender des ÖNZ, überreichte den Preis stellvertretend an die La Lucha-Aktivisten Rebecca Kabuo und Fred Bauma. "Mit der Bürgerbewegung La Lucha zeichnen wir diesmal junge Menschen aus der DR Kongo aus, die trotz eigener Gefährdung und unter Inkaufnahme von Inhaftierung öffentlich mit friedlichen Mitteln für eine Veränderung der politischen Verhältnisse eintreten und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft nicht verloren haben", so Motte.

Die Situation für Menschenrechts- und Demokratieaktivisten in der DR Kongo sei "enorm gefährlich", so das ÖNZ. Präsident Joseph Kabila hatte die ausstehenden Parlaments- und Präsidentschaftswahlen mehrfach verschoben. In vielen Regionen des Landes nähmen Unsicherheiten, Konflikte und Gewalt zu.

Das ÖNZ ist ein Netzwerk christlicher Hilfswerke in Deutschland für Frieden und Menschenrechte in Ruanda, Burundi und der DR Kongo. Mitglieder des ÖNZ sind die AGEH, Brot für die Welt, Eirene Misereor, pax christi, und die Vereinte Evangelische Mission.

Quelle: www.oenz.de 


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