savethechildrenBerlin. - Fast 1.700 Zivilisten sind durch den Konflikt in Afghanistan in der ersten Hälfte des Jahres 2018 getötet worden. Das sei die höchste Zahl für diesen Zeitraum in den vergangenen zehn Jahren, berichtete das internationale Kinderhilfswerk Save the Children am Dienstag unter Berufung auf Berechnungen der Vereinten Nationen.

Laut der Statistik über zivile Opfer, die die Hilfsmission der Vereinten Nationen in Afghanistan (UNAMA) vierteljährlich herausgibt, sind außerdem 3.430 Personen verletzt worden. Damit wurden im dritten Jahr in Folge zwischen Januar und Juni mehr als 5.000 Menschen Opfer von Gewalt.

Unter diesen Opfern sind 363 getötete Kinder, so Save the Children. 992 Jungen und Mädchen wurden verletzt. Die Zahl der minderjährigen Opfer von Gewalt ist damit zwar um 15 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum 2017 zurückgegangen. Gleichzeitig gab es aber einen besorgniserregenden Anstieg von Angriffen auf Bildungseinrichtungen. Allein im Juni waren mindestens zwölf Attacken auf Schulen und Klassenräume in der Provinz Nangarhar zu beklagen.

"Die Sicherheitslage hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verschlechtert. Es wird für die Afghanen immer gefährlicher, ihr tägliches Leben zu führen", sagte Onno van Manen, Direktor von Save the Children in Afghanistan. "Kinder sollten eine sichere, glückliche und gesunde Kindheit genießen. In Afghanistan aber werden hunderte von ihnen getötet, täglich sterben im Schnitt fast zwei Kinder durch die Gewalt."

Für Kinder sei es gefährlich, in die Schule zu gehen, berichtete Save the Children. Bereits mehr als 3,5 Millionen afghanische Kinder könnten ihr Recht auf Bildung nicht genießen, und die Konflikte machten das nur noch schlimmer.

"Angriffe auf Zivilisten - vor allem Kinder - können niemals toleriert werden. Sie töten und verletzen nicht nur unschuldige Menschen, sie führen oft zu ernsthaften psychosozialen Problemen und beeinflussen die längerfristige Entwicklung von Kindern", sagte van Manen.

Save the Children arbeitet seit 1976 in Afghanistan und betreibt eine Reihe von Entwicklungs- und humanitären Programmen, unter anderem in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Kinderschutz.

Quelle: www.savethechildren.de 


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