diakonieBerlin. - Die Diakonie Katastrophenhilfe hat nach dem jüngsten Ebola-Ausbruch im Osten der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) damit begonnen, die Bevölkerung vor dem hoch ansteckenden Ebola-Virus zu schützen. Das evangelische Hilfswerk stellte hierfür zunächst 100.000 Euro bereit, möchte die Hilfe in den kommenden Tagen aber weiter aufstocken.

"Prävention ist jetzt das Wichtigste, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern. Die Menschen müssen dringend darüber aufgeklärt werden, wie sich eine Ansteckung mit dem tödlichen Virus vermeiden lässt", schilderte Martin Keßler, Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe, die nächsten Schritte.

Nachdem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 25. Juli den Ebola-Ausbruch im Westen des Landes für beendet erklärt hatte, sind jetzt mindestens 43 Ebola-Fälle in der Provinz Nord-Kivu im Osten der DR Kongo bestätigt oder wahrscheinlich. Mutmaßlich seien bereits 34 Menschen an Ebola gestorben, so die Diakonie Katastrophenhilfe. Die Region um die Stadt Beni gilt seit Jahrzehnten als instabil. Verschiedene Milizen liefern sich Kämpfe, sowohl untereinander als auch mit Regierungs- und UN-Truppen. Zudem leben in der Provinz 1,3 Millionen Menschen, die vor den Kämpfen geflohen sind.

"Das Virus ist diesmal in einer Provinz der DR Kongo ausgebrochen, in der schwere bewaffnete Konflikte toben", sagte Keßler. "Das macht es ungleich schwieriger als im Westen des Landes, Ebola schnell einzudämmen. Doch wir helfen in der Region schon seit vielen Jahren und haben ein Büro vor Ort. Deshalb konnten unsere erfahrenen Mitarbeiter sofort damit beginnen, unsere Hilfe zu planen."

Die Provinz Nord-Kivu hat für die DR Kongo auch wirtschaftlich eine besondere Bedeutung: Wichtige Nahrungsmittel wie Reis und Maniok werden auf den fruchtbaren Böden rund um Beni angebaut. Die Stadt ist nur etwa 400 Kilometer entfernt von der Großstadt Goma. "Zwischen Beni und Goma findet ein reger Austausch von Waren und Dienstleistungen statt. Wir befürchten deswegen, dass sich das Virus schnell verbreiten könnte", sagte Keßler. "Ein Ausbruch wäre für die Menschen im dicht besiedelten Goma eine Katastrophe." Auch die Grenze zu Uganda ist nur 100 Kilometer von Beni entfernt. Für den Handel mit dem Nachbarstaat gilt die Stadt als Drehkreuz für Waren und Geschäftsleute.

Das flächenmäßig zweitgrößte Land Afrikas befindet sich seit mehr als 20 Jahren in einer Krise, die sich in diesem Jahr immer weiter verschärft hat. Vielerorts ist die Gewalt eskaliert. Über 13 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. "Die DR Kongo, vor allem der jetzt betroffene Osten, kommt seit Jahrzehnten nicht zur Ruhe. Bewaffnete Konflikte, Hunger und nun der Ausbruch von Ebola", sagte Keßler. "Wir werden den Menschen auch in dieser Situation beistehen und bitten dringend um Spenden für unsere Nothilfe."

Die Hilfsorganisation CARE hat aus ihrem Nothilfe-Fonds rund 200.000 Euro Soforthilfe bereitgestellt, um die Ausbreitung des Ebola-Virus schnell einzudämmen. Aktuell überprüfen CARE-Teams die Situation in den örtlichen Gesundheitsstationen bei Mufwanga. Hygiene-CARE-Pakete mit Aquatabs zur Wasserreinigung, Seife und weiteren Hilfsgütern sollen so schnell wie möglich verteilt werden.

Quelle: www.diakonie-katastrophenhilfe.de 


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