cbmBensheim. - Zwei Jahre lang litt Kenia unter extremer Dürre. Dann regnete es im Frühjahr so heftig, dass ganze Dörfer unter Wasser standen. Eine Viertelmillion Menschen musste ihre Dörfer verlassen, viele von ihnen harren bis heute in Notunterkünften aus. "Menschen mit Behinderungen sind von solchen Naturkatastrophen besonders betroffen", sagt Rainer Brockhaus, Vorstand der Christoffel-Blindenmission (CBM). "Sie werden häufig vergessen und erhalten als letzte Hilfe." Um dies zu verhindern, leistet die CBM auch in Kenia inklusive Nothilfe mit engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort. Zum diesjährigen Welttag der humanitären Hilfe (19. August) erinnert sie an diese Helden in der Not.

Die Flutkatastrophe in Kenia war nur kurz in den Schlagzeilen, inzwischen ist sie längst wieder in Vergessenheit geraten. Der Einsatz der Helfer aber geht weiter. Viele Menschen in den Überschwemmungsgebieten haben alles verloren: ihr Zuhause, ihre Ernte, ihre Existenz. Etliche Krankenhäuser sind noch immer geschlossen. Auch unzählige Schulen sind zerstört. Der Unterricht fällt aus oder findet im Freien statt. Es wird noch lange dauern, bis sich die Lage für die Menschen vor Ort wieder normalisiert hat. Hinzu kommen Krankheiten wie Cholera, gegen die die Nothelfer nach dem heftigen Regen kämpfen müssen.

Einer von ihnen ist Caleb Mursoi Kibet vom lokalen CBM-Partner KRCS, dem kenianischen Roten Kreuz. Als Projektleiter kümmert sich der 24-Jährige im westkenianischen Bezirk Baringo vor allem um die Belange von Menschen mit Behinderungen. Bei zahlreichen Außeneinsätzen in den Lagern und in abgelegenen Dörfern stellt er sicher, dass sie mit sauberem Trinkwasser und mit Nahrung versorgt sind oder medizinische Hilfe bekommen. Oder er beschafft den Betroffenen Rollstühle, damit sie in den Camps die Essensausgabe und die sanitären Einrichtungen erreichen können.

Die Erfahrung, wie verletzlich gerade Menschen mit Behinderungen angesichts der Überschwemmungen sind, hat den jungen Mann besonders berührt. Aber auch zu sehen, wie viel sich mit einfachen Mitteln für sie erreichen lässt. "Viele können sich und ihre Familien jetzt wieder selbst versorgen, am sozialen Leben teilnehmen und zur Schule gehen oder einem Broterwerb nachgehen", berichtet Caleb.

Für ihn ist seine Arbeit mehr als ein Job. "Anderen Menschen zu helfen, ist meine größte Leidenschaft", beschreibt Caleb seine Motivation. Deshalb schrecken ihn auch gefährliche Missionen nicht. Mit gerade einmal 24 Jahren hat er schon etliche Kriseneinsätze hinter sich. "Nur dank Menschen wie Caleb Mursoi kann die CBM dort Hilfe leisten, wo sie am dringendsten benötigt wird", sagt Vorstand Brockhaus: "Selbstlos setzen sie sich dafür ein, das Leben von anderen Menschen zu verbessern."

Quelle: www.cbm.de