Bonn. - Nirgendwo sind im Jahr 2018 so viele humanitäre Helfer ums Leben gekommen wie in Syrien. Das hat die internationale Hilfsorganisation CARE anlässlich des Welttags der humanitären Hilfe (19. August) bekannt gegeben. CARE beruft sich dabei auf aktuelle Zahlen der "Aidworker Security Database", die für Syrien bis zum 9. August bereits 42 tote Helfer aufgelistet hat.
"Humanitäre Helfer, die an vorderster Front lebensnotwendige Unterstützung leisten, werden getötet, verhaftet und eingesperrt", berichtete Karl-Otto Zentel, Generalsekretär von CARE Deutschland. "Von den massiven Luft- und Bodenangriffen auf die Zivilbevölkerung aktuell in Syrien sind auch wir als Hilfsorganisation und unsere lokalen Partner betroffen. Diese entsetzliche Statistik beweist: Besonders in Syrien ist Nothilfe ein Job, der Lebensgefahr bedeutet."
Die Eskalation der Gewalt in Syrien zeigt sich auch in der Zahl der getöteten Helfer, die in diesem Jahr, im Vergleich zum selben Zeitraum im letzten Jahr, um 44 Prozent gestiegen ist. Weitere Länder, die zu den gefährlichsten Orten für Helfer zählen, sind der Südsudan, die Zentralafrikanische Republik und Afghanistan.
"Humanitäre Helfer leben mit einem hohen Risiko, besonders in Ländern mit bewaffneten Konflikten. Nach dem römischen Statut des Internationalen Strafgerichtshofs gelten Angriffe auf humanitäre Helfer jedoch als Kriegsverbrechen. Alle Konfliktparteien weltweit müssen sicherstellen, dass Helfer überall uneingeschränkten Zugang zu Menschen in Not erhalten und nicht selbst zum Angriffsziel werden", mahnte Zentel.
Gefährlichste Orte für Helfer (1. Januar - 9. August 2018):
1. Syrien - Zwischenfälle: 30 / Tote: 42
2. Südsudan - Zwischenfälle: 23 / Tote: 7
3. Zentralafrikanische Republik - Zwischenfälle: 8 / Tote: 6
4. Afghanistan - Zwischenfälle: 4 / Tote: 6
5. Nigeria - Zwischenfälle: 1 / Tote: 3
6. Somalia - Zwischenfälle: 5 / Tote 3
7. Aserbaidschan - Zwischenfälle: 1 / Tote: 3
8. DR Kongo - Zwischenfälle: 8 / Tote: 2
9. Myanmar - Zwischenfälle: 1 / Tote: 1
10. Jemen - Zwischenfälle: 2 / Tote: 1
11. Palästinensische Gebiete - Zwischenfälle: 1 / Tote: 1
12. Sudan - Zwischenfälle: 1 / Tote: 1
Statistik: Aid Worker Security Database
Quelle: www.care.de