Berlin. - Bei dem verzweifelten Versuch, Europa zu erreichen, sind allein in diesem Jahr bereits 1.600 Menschen gestorben oder als vermisst gemeldet worden. Das zeigt ein aktueller Report des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR). Laut dem Bericht "Desperate Journeys" ist die Gesamtzahl der nach Europa kommenden Menschen zwar drastisch zurückgegangen, die Zahl der Todesfälle aber gleich geblieben, gerade auf der zentralen Mittelmeerroute. Dort starb oder verschwand zwischen Januar und Juli 2018 jeder 18. Mensch, verglichen mit jedem 42. im gleichen Zeitraum 2017.

"Dieser Bericht bestätigt erneut, dass die Überquerung des Mittelmeeres eine der tödlichsten Passagen der Welt ist", sagte Pascale Moreau, Direktorin des UNHCR-Büros für Europa. "Die Zahl der Menschen, die an Europas Küsten ankommen, sinkt. Es stellt sich nunmehr nicht mehr die Frage, ob Europa die Ankunftszahlen bewältigen kann, sondern ob es sich menschlich genug zeigt, Leben zu retten".

UNHCR hat gemeinsam mit der Internationalen Organisation für Migration (IOM) mehrfach ein transparentes, regionales Verfahren für die Rettung und Ausschiffung von in Seenot geratenen Menschen im Mittelmeer gefordert. UNHCR fordert Europa außerdem dazu auf, mehr sichere und legale Fluchtwege zu eröffnen. Solche Alternativen seien zum Beispiel eine größere Anzahl von Resettlement-Plätzen oder die Erleichterung des Verfahrens zur Familienzusammenführung.

Der Bericht skizziert auch die Gefahren, denen Flüchtlinge auf dem Landweg nach Europa und teilweise sogar in Europa selbst ausgesetzt sind. Vor dem Hintergrund der Maßnahmen gegen Migranten und Flüchtlinge, die einige Länder ergriffen haben, fordert der Bericht Staaten dazu auf, Schutzsuchenden schnellen Zugang zu Asylverfahren zu gewähren und die Mechanismen zum Schutz von unbegleiteten Kindern zu stärken.

=> www.unhcr.org/desperatejourneys 

Quelle: www.unhcr.org 


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