greenpeace Brüssel. - Die Fischereiminister der Europäischen Union haben am Mittwoch die Fangquoten für die Nordsee und den Nordost-Atlantik im Jahr 2019 beschlossen. Während die Quoten für Hering und Kabeljau sinken, wurden sie etwa für den Seelachs ausgeweitet. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace kritisiert die neuen Fangquoten als zu hoch und fordert großflächige Schutzgebieten ohne Fischfang.

Ziel der Gemeinsamen Europäischen Fischereipolitik (GFP) ist es, die Überfischung der EU-Meere bis spätestens 2020 zu beenden. Ergebnis der Verhandlungen der EU-Fischereiminister sei eine Verringerung der Fangquote 2019 für Hering um 40 Prozent auf rund 39.400 Tonnen, beim Kabeljau um 35 Prozent und bei Makrelen um 20 Prozent, hieß es aus Brüssel. Beim Seelachs sei hingegen eine Ausweitung der Fangquote um 16 Prozent vorgesehen.

Greenpeace-Meeresbiologe Thilo Maack kritisierte die neuen Fangquoten der EU als nicht nachhaltig: "Jeder Badewannenkapitän weiß: Wenn mehr Wasser abläuft als reinfließt, sitzt man bald auf dem Trocknen. Die Fischereiminister ignorieren diese schlichte Wahrheit und erlauben mit zu hohen Quoten seit Jahren, dass aus vielen Beständen mehr Fische gefangen werden, als nachwachsen können. Mit fatalen Folgen. Vier von zehn Fischbeständen im Nordostatlantik schrumpfen – daran werden die neuen Quoten auch im kommenden Jahr nichts ändern."

Wenn die EU-Fischereiminister ihre selbst gesteckten Vorgaben erreichen und die Überfischung stoppen wollten, müssten sie die Quoten schnellstmöglich auf das von Meeresbiologen empfohlene Niveau senken, forderte Maack. "Mittelfristig brauchen die Bestände von Kabeljau, Scholle und Seelachs großflächige Schutzgebieten ohne Fischfang, um sich nach Jahren der Überfischung wieder zu erholen."

Quelle: www.greenpeace.de