amerika 21Santiago de Chile. - Die neoliberale Regierung von Präsident Sebastián Piñera in Chile versucht derzeit, die Gesetzgebung der indigenen Völker Chiles (ley indígena) zu ändern. Die geplante Reform beinhaltet vor allem die Flexibilisierung der Landrechte. Experten warnen vor den Auswirkungen und befürchten eine Begünstigung von Agrarunternehmen. Das hat das Lateinamerika-Portal amerika21 am Freitag berichtet.

Derzeit läuft der Prozess der Anhörung und Beteiligung indigener Bevölkerungsteile zu der geplanten Reform, so amerika21. Zentraler Bestandteil der Gesetzesreform ist unter anderem die Verlängerung der möglichen Pachtzeiten dieser Ländereien. Anstelle von bisher maximal fünf Jahren soll es künftig möglich sein, indigenes Land bis zu 25 Jahre an landwirtschaftliche Betriebe oder andere Privatunternehmen zu verpachten.

Zudem sollen nun auch "alternative Kompensationen" statt der Vergabe der geforderten Ländereien möglich sein. Während die Mindestzahl zum Landanspruch einer indigenen Gemeinschaft bisher bei 25 Personen lag, soll dies nun schon beim Zusammenschluss von nur zwei Personen möglich sein. Anstatt der Vergabe kollektiver Länder sollen diese zudem schon unterteilt mit jeweiligen individuellen Eigentumstiteln vergeben werden können.

Kritiker interpretieren die Gesetzesreform als einen Versuch, die kollektive Traditionen der indigenen Landnutzung in einen Umgang mit dem Land als veräußerbare Ware zu überführen, so amerika21.

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Quelle: www.amerika21.de 


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