careBonn. - Zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni hat die internationale Hilfsorganisation CARE die ungerechte Last beklagt, die besonders auf armen Ländern liegt, und mehr internationale Zusammenarbeit bei der Aufnahme von Geflüchteten und der Bekämpfung von Fluchtursachen gefordert. Laut dem Bericht "Globale Trends" des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) haben 84 Prozent aller Geflüchteten und Vertriebenen weltweit in Entwicklungsländern Zuflucht gefunden. In den Top 10 der Aufnahmeländer ist Deutschland der einzige Industriestaat. Doch auch hier ging 2018 die Zahl der Asylanträge stark zurück.

"Das heißt schlicht und einfach: Die Ärmsten nehmen die Schwächsten auf und die Reichen schotten sich ab", sagt CARE-Generalsekretär Karl-Otto Zentel. Daher sei es besonders begrüßenswert, dass erst vor einigen Tagen 13 deutsche Kommunen mit dem Projekt "Städte Sichere Häfen" erklärt haben, auch in Zukunft eine sichere Anlaufstelle für weitere Migranten und Geflüchtete sein zu wollen und ihre Bereitschaft ausgedrückt haben, noch mehr Menschen aufzunehmen.

"Aber grundsätzlich kann sich die sogenannte 'entwickelte' Welt wirklich nicht damit schmücken, wie sie mit den massiv steigenden Zahlen von Frauen, Männern und Kindern umgeht, die aus ihrer Heimat vertrieben werden", sagte Zentel. Dass nur 16 Prozent derjenigen, die vor Gewalt, Krieg und Zerstörung fliehen, in wohlhabenden Ländern unterkommen, sei ungerecht und berge großes Konfliktpotential. Denn die ohnehin knappen Ressourcen, Arbeitsplätze und Bildungschancen in armen Nachbarländern würden durch die Aufnahme von Geflüchteten noch knapper, so Zentel.

Den Preis zahlen am Ende oft Frauen und Mädchen, die auf der Flucht den größten Gefahren ausgesetzt sind, so CARE. Sie würden missbraucht und ausgebeutet, aus vermeintlichen Schutzgründen früher verheiratet, könnten seltener zur Schule gehen und seien besonders anfällig für Hunger und Krankheiten, da gerade Mütter meist zuletzt essen, nachdem sie sich um ihre Familie gekümmert haben.

Quelle: www.care.de 


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