Berlin. - Die zweitgrößte Ebola-Krise der Welt breitet sich derzeit über die Grenze von Kongo nach Uganda aus. Aus Deutschland ist nun ein Experten-Team im Krisengebiet eingetroffen, um beim Umgang mit dem Ausbruch der Krankheit zu unterstützen. Darum hatte die ugandische Regierung gebeten. Uganda hatte sich bereits seit einigen Wochen auf einen solchen Grenzübertritt vorbereitet und fast 4.700 Gesundheitsfachkräfte in 165 Gesundheitseinrichtungen geimpft.
"Wir haben die letzte Ebola-Epidemie in Westafrika und ihre tödlichen Folgen leider noch allzu gut in Erinnerung", erklärte Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU). "Daraus haben wir gelernt, dass vor allem eins gefragt ist, wenn Krankheiten wie Ebola ausbrechen: Schnelligkeit in der Reaktion, um ein weiteres Ausbreiten so gut wie möglich einzudämmen. Deswegen haben wir jetzt ein Team vor Ort - wenige Tage nachdem die ugandische Regierung um Hilfe gebeten hat. Unsere Experten stehen mit ihrem Wissen bereit, die ugandischen Partner nach Kräften zu unterstützen."
Das Epidemiepräventionsteam berät mit den ugandischen Partnern vor Ort, welche Unterstützung notwendig ist. Als einen möglichen Ansatzpunkt für die Hilfe hat das Gesundheitsministerium bereits den Probentransport identifiziert. Hier gibt es derzeit Schwierigkeiten, Proben von Verdachtsfällen in das nationale Referenzlabor zu bringen. Das kann eine zuverlässige Diagnose verhindern, so dass falsch negativ getestete Patienten die Krankheit weiter verbreiten können.
Das Epidemiepräventionsteam SEEG ("Schnell einsetzbare Expertengruppe Gesundheit") war vom BMZ in Kooperation mit dem Bundesministerium für Gesundheit als Reaktion auf die Ebola-Krise in Westafrika 2014/15 ins Leben gerufen worden. Seine Aufgabe ist es, Partnerländer bei der Vorbereitung und Reaktion auf Ausbrüche von Infektionskrankheiten zu unterstützen. Die SEEG ist eine Kooperation des Robert Koch-Instituts (RKI) mit dem Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) und der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ).
Unabhängig von der akuten Hilfe in der Krise unterstützt das Entwicklungsministerium Länder in der Ostafrikanischen Gemeinschaft (EAC) langfristig dabei, ihre Gesundheitssysteme zu stärken, um so die medizinische Grundversorgung zu gewährleisten und die Länder für Notfälle besser vorzubereiten. Außerdem hilft Deutschland der ostafrikanischen Gemeinschaft bei der Pandemieprävention, beispielsweise mit mobilen Laboren und Pandemie-Übungen.
Deutschland ist laut BMZ zudem der viertgrößte staatliche Geber für die Impfallianz Gavi, die auch die Impfungen gegen Ebola im Kongo und den Nachbarländern unterstützt. Bei der letzten Wiederauffüllung 2015 hatte Deutschland bis 2020 insgesamt 600 Millionen Euro für Gavi zugesagt. Über die Pandemieversicherung der Weltbank (PEF) hat das BMZ bereits zur Bekämpfung des Ebola-Ausbruchs in Kongo beigetragen.
Quelle: www.bmz.de