uno fluechtlingshilfeBonn. - Die alljährliche Monsunzeit überzieht Südasien mit heftigem Regen. Meteorologen warnen aktuell vor anhaltenden starken Niederschlägen. Erdrutsche, Überschwemmungen und einstürzende Häuser werden zu einer tödlichen Gefahr für die Menschen in Bangladesch. Besonders betroffen sind die aus Myanmar geflohenen Rohingya in den Flüchtlingslagern, da diese in einer für Naturkatastrophen anfälligen Region errichtet wurden.

Die UNO-Flüchtlingshilfe, nationaler Partner des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR), hat dazu aufgerufen, die Menschen vor Ort zu unterstützen. Laut UNHCR sind in Bangladesch über 24.000 Flüchtlinge betroffen, mehr als 2.100 Menschen wurden bereits vorübergehend umgesiedelt und mehr als 600 Unterkünfte zerstört. Besonders gefährdet sind Kinder, die 55 Prozent der gesamten Rohingya-Flüchtlingsbevölkerung ausmachen.

"Die Rohingya in Bangladesch haben bereits eine dramatische Flucht hinter sich und in den Flüchtlingslagern erstmals Sicherheit erfahren. Nun regnet es seit Wochen auf die nur aus Bambus und Plastikplanen bestehenden Hütten der Geflüchteten. Sie brauchen dringend unser Unterstützung, damit die Lager stabil bleiben", sagte Peter Ruhenstroth-Bauer, Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe. UNHCR-Mitarbeiter arbeiten bereits rund um die Uhr vor Ort, um sofortige humanitäre Hilfe zu leisten und um die Menschen in sicherere Unterkünfte zu bringen. Die Teams verteilen Notvorräte, um beim Wiederaufbau, der Reparatur und der Verstärkung beschädigter Notunterkünfte zu helfen.

Nach den Gewaltausbrüchen 2017 in Myanmar mussten hunderttausende Menschen innerhalb weniger Wochen fliehen. Rund 900.000 Rohingya-Flüchtlinge leben derzeit in Bangladesch. Nach einer strapaziösen Flucht sind die meisten der Flüchtlinge in den Flüchtlingslagern Kutupalong und Nayapara im Südosten Bangladeschs untergekommen. Kutupalong ist mittlerweile mit über 630.000 Bewohnern das größte Flüchtlingslager der Welt.

Die Monsunzeit in Südasien dauert gewöhnlich von Juni oder Juli bis September. Zwar ist der Regen für die Landwirtschaft lebenswichtig. Er richtet aber auch immer wieder großen Schaden an. Jedes Jahr kommen dabei Hunderte Menschen ums Leben.

Quelle: www.uno-fluechtlingshilfe.de