Berlin. - Am Mittwoch und Donnerstag treffen sich die G7-Finanzminister in der französischen Stadt Chantilly. Für Deutschland nimmt Finanzminister Olaf Scholz (SPD) an dem Treffen teil. Im Vorfeld hat die entwicklungspolitische Organisation ONE die G7-Finanzminister dazu aufgefordert, Frauen überall auf der Welt Zugang zu Finanzdienstleistungen zu verschaffen.
Aktuell kann nur eine von drei Frauen auf der Welt Geld abheben, so ONE. "Der Zugang zu Finanzdienstleistungen für Frauen ist entscheidend, damit sie sparen, vorsorgen und investieren können, um sich selbst aus Armut zu befreien. Die G7 haben sich die Bekämpfung von Ungleichheiten auf die Fahne geschrieben. Sie sollten jetzt die Digital Financial Inclusion Initiative der G7 voll finanzieren, die 240 Millionen Frauen Zugang zu digitalen Finanzdienstleistungen geben kann", sagte Stephan Exo-Kreischer, Direktor von ONE in Deutschland.
Carolin Kebekus, Komikerin und ONE-Unterstützerin, forderte die G7 auf, schönen Worten endlich Taten folgen zu lassen: "Für G7-Gastgeber Macron ist es beim G7-Gipfel im August eine Priorität, darauf hinzuweisen, dass im globalen Vergleich Frauen immer noch viel weniger Rechte und Privilegien haben als Männer. Diese Steilpassvorlage müssen wir nutzen! Ich finde, es ist höchste Zeit, dass alle Frauen überall auf der Welt Zugang zu Finanzdienstleistungen bekommen. Konkret heißt das: Ein Bankkonto haben, Geld abheben, selbstbestimmt leben. In Deutschland haben 99% der Frauen ein Bankkonto. Unfassbar: in Niger sind es nur 11%!"
Exo-Kreischer betonte, die G7 könnten in diesem Jahr bahnbrechend für Geschlechtergerechtigkeit sein: "Berechnungen zufolge dauert es noch 108 Jahre, bis endlich weltweite Geschlechtergerechtigkeit herrscht – so viel Zeit haben wir nicht. Sexistische Gesetze müssen jetzt abgeschafft werden und es muss jetzt Geld bereitgestellt werden, um Frauen und Mädchen zu stärken – vor allem in Ländern, die von extremer Armut betroffen sind."
Quelle: www.one.org