venro 200Berlin. - Mit der Agenda 2030 wollen die UN-Mitgliedstaaten bis 2030 weltweit eine nachhaltige Entwicklung erreichen. "Dieses Ziel werden die Regierungen der Welt krachend verfehlen, wenn sie so weitermachen wie bisher", konstatierte der Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO) am Freitag in Berlin. Das zeige der erste globale Bericht zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele, der beim Hochrangigen Politischen Forum (HLPF) in New York vorab in Auszügen vorgestellt wurde.

"Einige der Nachhaltigkeitsziele unterliegen sogar einem negativen Trend, die Situation verschlechtert sich“, erklärte Luise Steinwachs, stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Verbands Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe. So sei die Zahl der Menschen, die an Hunger leiden, im dritten Jahr in Folge gewachsen. Auch nähmen weltweit soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten zu. Die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen und der Klimawandel schreiten voran. "Es ist dringend ein anderes Handeln notwendig, um die gegenwärtigen Entwicklungen zu stoppen und umzukehren", sagte Steinwachs. "Die Bundesregierung weiß dies. Dennoch schafft sie es nicht, ihre Politik konsequent an den Nachhaltigkeitszielen auszurichten."

VENRO forderte die Bundesregierung auf, beim UN-Nachhaltigkeitsgipfel im September Aktionsprogramme zur Überwindung der strukturellen Ursachen von Hunger, Armut, sozialer und wirtschaftlicher Ungleichheit sowie Klimawandel und Umweltzerstörung vorzustellen. "Die Bundesregierung sollte sehr deutlich machen, was genau sie unternehmen wird, damit es nicht so weitergeht wie bisher", so Steinwachs. "Gerade die ansteigende Ungleichheit weltweit macht deutlich, dass es bei der Umsetzung der Agenda 2030 nicht nur an Tempo fehlt, sondern vielmehr an grundlegenden Veränderungen und an politischem Mut, neue Wege einzuschlagen."

Als Mitglied der deutschen Delegation nahm Steinwachs für VENRO am HLPF der Vereinten Nationen in New York teil. Dort kommen jährlich hochrangige Staats- und RegierungsvertreterInnen, Zivilgesellschaft und Wissenschaft zusammen, um die Fortschritte bei der Umsetzung der Agenda 2030 zu überprüfen.

Quelle: www.venro.org