greenpeace neu 200Berlin. - Gegen das umstrittene Mercosur-Handelsabkommen und für einen konsequenten Schutz der Amazonas-Wälder haben am Dienstag Greenpeace-AktivistInnen vor dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Berlin protestiert. Grund für die Aktion war der Besuch des brasilianischen Umweltministers Ricardo Salles bei Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU).

Mit seinem Besuch in Deutschland warb Salles für das umstrittene Mercosur-Abkommen zwischen der EU und Brasilien. Das Abkommen würde Brasilien den Export von mehr Rindfleisch in die EU und Deutschland den Export von mehr Autos nach Brasilien ermöglichen, so Greenpeace.

"Minister Müller verstrickt sich beim Klimaschutz in Widersprüche", erklärte Jannes Stoppel, Klimaexperte von Greenpeace. "Während Müller sich erst in der vergangenen Woche auf einem UN-Gipfel mit dem Schutz von Wäldern gebrüstet hat, unterstützt er jetzt die deutsche Ratifizierung des Mercosur-Abkommens und damit die Rindfleischindustrie in Brasilien und die Zerstörung des Amazonas."

Für neue Weideflächen seien in Brasilien seit Januar dieses Jahres Wälder und landwirtschaftliche Flächen in der Größe Dänemarks verbrannt worden, erklärte Greenpeace. Zudem billige die brasilianische Regierung Übergriffe auf indigene Gemeinden, schaffe dadurch ein Klima der Gewalt, missachte Menschenrechte und nehme die Ermordung von Indigenen und Aktivisten in Kauf. "Für ernstgemeinten Klimaschutz der deutschen Bundesregierung", so Stoppel, "ist es dringend nötig, Gesetze zu erlassen und Maßnahmen umzusetzen, die die Europäische Mittäterschaft an der globalen Entwaldung beenden anstatt die Ratifizierung des EU-Mercosurabkommens voranzutreiben."

Quelle: www.greenpeace.de