careBerlin. - Ein Jahr nach dem Stockholmer Abkommen ist die Hafenstadt Hodeida immer noch der gefährlichste Ort für Zivilisten im Jemen. Daran haben 15 internationale Hilfsorganisationen in einem gemeinsamen Statement erinnert, darunter CARE, Aktion gegen den Hunger, Handicap International, International Rescue Committee, Islamic Relief Deutschland, NRC Flüchtlingshilfen und Oxfam.

Trotz des Waffenstillstands in der Hafenstadt, der durch das Stockholmer Abkommen seit Dezember 2018 herrscht, forderten Kämpfe in Hodeida in diesem Jahr 799 zivile Opfer – die höchste Zahl im landesweiten Vergleich. Auf die Region Hodeida entfällt ein Viertel der gesamten Todesfälle und Verletzten im Land.

Im Jahr 2019 flohen rund 390.000 Menschen im Jemen aus ihren Heimatregionen. Die Hälfte aller Vertriebenen kommt aus Hajjah, Hodeida und Al Dhale. Trotz eines Rückgangs der Kampfhandlungen im Vergleich zu 2018 bleiben Hodeida, Sa'ada, Taizz, Al Dhale und Hajjah 2019 die gefährlichsten Orte für Zivilisten.

Diese Statistiken zeigen: Der Jemen bleibt die größte humanitäre Krise der Welt. Zehn Millionen Menschen hungern, sieben Millionen Menschen sind unterernährt. Die Hilfsorganisationen betonten, dass andauernde Kämpfe und die von den Behörden eingeführten Einschränkungen humanitäre Einsätze weiterhin stark behindern. Es bleibe schwierig, die am stärksten betroffenen Gemeinden mit dem Nötigsten zu versorgen. Vielerorts sei die Wasserversorgung unterbrochen, gleichzeitig würden weiterhin Krankenhäuser und Schulen beschädigt.

Doch es gibt aus der Sicht der NGOs auch einige Entwicklungen, die Hoffnung auf Frieden machen: Das ist zum einen die Unterzeichnung des Abkommens von Riad für Frieden im Süden des Jemens im vergangenen Monat sowie eine allgemeine Deeskalation der Feindseligkeiten in den vergangenen Wochen. Das Bündnis der Hilfsorganisationen rief alle Konfliktparteien, den UN-Sicherheitsrat sowie einflussreiche Länder dazu auf, die Umsetzung des Stockholmer Abkommens zu beschleunigen. Die jüngste Ankündigung der Wiedereröffnung des Flughafens in Sana'a für Krankentransporte sei ein positives Zeichen. Damit könnten tausende Menschen im Jemen lebensrettende medizinische Hilfe erhalten.

Quelle: www.care.de 


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