unesco deBonn. - Die Weltgemeinschaft droht ihre Bildungsziele bis 2030 zu verfehlen. Das legen aktuelle Berechnungen der UN-Organisation für Erziehung und Wissenschaft (UNESCO) nahe, die anlässlich des Internationalen Tages der Bildung am 24. Januar veröffentlicht wurden. Demnach könnten zu Beginn des nächsten Jahrzehnts mehr als 220 Millionen Kinder und Jugendliche weltweit keinen Zugang zu Schulbildung haben.

"Die Vereinten Nationen haben 2015 ein klares Ziel ausgegeben", sagte Prof. Dr. Maria Böhmer, die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission. "Bis zum Jahr 2030 soll jedes Kind in den Genuss hochwertiger Schulbildung kommen. Aber davon sind wir noch zu weit entfernt. Wenn wir die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen erreichen wollen, muss weltweit mehr für Bildung getan werden. Dafür haben wir noch genau zehn Jahre Zeit."

"Auf die Lehrkräfte kommt es dabei ganz besonders an. Sie sind der Schlüssel zu hochwertiger und chancengerechter Bildung", erklärte Böhmer. "Weltweit werden bis 2030 nahezu 69 Millionen neue Lehrerinnen und Lehrer benötigt. Auch in Deutschland müssen wir dringend in die Ausbildung von Lehrkräften investieren", so Böhmer. "Die Zahl der Einschulungen wird in den kommenden Jahren weiter steigen. Die Lehrkräfteausbildung muss damit Schritt halten."

Nach aktuellen Schätzungen der Bertelsmann Stiftung wird die Zahl der Grundschülerinnen und Grundschüler in Deutschland bis 2025 auf 3,232 Millionen anwachsen. In fünf Jahren könnten dann allein im Primarbereich 26.300 Lehrkräfte fehlen. Werde diese Lücke nicht geschlossen, drohe sich der Personalmangel bis 2030 fortzusetzen. Zudem stellt der letzte OECD-Bericht Bildung auf einen Blick fest, dass Deutschland lediglich 0,6 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts für Grundschulbildung aufwendet. Im Durchschnitt liegen die Ausgaben der OECD-Staaten in diesem Bereich bei 1,5 Prozent.

"Die Bildungsbeteiligung in Deutschland steigt an. Immer mehr Kinder erhalten immer früher Zugang zu Bildung", erklärte Böhmer. "Jetzt kommt es darauf an, die Qualität zu halten und weiter zu verbessern. Die letzte PISA-Studie zeigt, dass die Leistungen in Deutschland über dem OECD-Durchschnitt liegen. Dennoch kann ein Fünftel aller Fünfzehnjährigen nicht einmal auf Grundschulniveau lesen. Wir müssen unsere Lehrkräfte durch passgenaue Fort- und Weiterbildung dabei unterstützen, alle Kinder gleichermaßen mitzunehmen."

Quelle: www.unesco.de 


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