Berlin. - Regen, Kälte, Hunger, steigende Preise – die Lage der Bürgerkriegsflüchtlinge im Nordwesten Syriens wird immer dramatischer. Mehr als 350.000 Menschen sind seit Anfang Dezember aus den umkämpften Gebieten der Provinz Idlib geflohen, vier von fünf der Geflüchteten sind Frauen. Die Welthungerhilfe weitet daher die Hilfe für die Flüchtlinge aus.
"Die überfüllten Flüchtlingscamps versinken buchstäblich im Schlamm. Die provisorischen Behausungen bieten wenig Schutz gegen den Frost in der Nacht. Viele Geflüchtete können sich keinen Brennstoff mehr für ihre Öfen leisten. Für ein wärmendes Feuer verbrennen die Menschen mittlerweile alles, was sie auftreiben können, auch Plastikmüll", berichtete Halil Kurt, der als Programmkoordinator der Welthungerhilfe die Hilfe vor Ort organisiert.
Der Preis für Diesel, der auch als Brennstoff dient, ist in Idlib zuletzt um mehr als 20 Prozent gestiegen. Deshalb hat die Welthungerhilfe in fünf Flüchtlingscamps Brennstoff an 3.000 Familien verteilt, weitere 3.200 Haushalte haben Gutscheine für 150 Liter Diesel erhalten. Dies reicht, um die Öfen zwei Monate warm zu befeuern.
"Wenn die Benzinpreise weiter steigen, drohen auch Engpässe bei der Versorgung der Flüchtlinge, z.B. beim Transport von Mehl und Brot. Ohnehin muss die Brotverteilung aufgrund der Sicherheitslage immer wieder unterbrochen werden. Die intensiven Luftangriffe und der Vormarsch der syrischen Truppen haben zuletzt zwei Wochen lang eine sichere Brotverteilung unmöglich gemacht", sagte Halil Kurt.
Die Welthungerhilfe reagiert kurzfristig auf die verschärfte Notlage und versorgt über syrische Partnerorganisationen zusätzlich rund 55.000 geflüchtete Menschen mit Brot und Nahrungsmittelgutscheinen. Die neuen Hilfsmaßnahmen haben einen Umfang von 200.000 Euro.
Quelle: www.welthungerhilfe.de