misereorAachen. - Das katholische Hilfswerk MISEREOR sieht im Vorfeld der Parlaments- und Kommunalwahlen in Kamerun am Sonntag (9. Februar) die Demokratie in dem zentralafrikanischen Land gefährdet. Sowohl im anglophonen Teil Kameruns als auch im frankophonen Teil sei die politische Lage angespannt, warnte MISEREOR.

"Die Situation in Kamerun ist momentan sehr schwierig", sagte MISEREOR-Länderreferent Vincent Hendrickx. "In den anglophonen Provinzen herrscht Bürgerkrieg, da bewaffnete Gruppen die Unabhängigkeit der Regionen fordern. In diesen Gebieten werden die Menschen nicht zur Wahl gehen können, wie unsere Partner in der betroffenen Region berichten: Um die Unabhängigkeitsbestrebungen zu unterstreichen, ist es der anglophonen Bevölkerung untersagt, auch nur von den Wahlen zu sprechen. Es werden zum Teil Ausgangssperren verhängt, um den Gang zur Urne zu unterbinden. Die betroffene Bevölkerung ist so gänzlich von der Wahl ausgeschlossen. "

Im frankophonen Teil zeichne sich ebenfalls eine angespannte Lage ab, so Hendrickx. Dort gewinne zunehmend das Militär an Einfluss. Ein bedeutsamer Oppositionspolitiker boykottiere nun die Wahl und werde nicht antreten.

"Es ist vollkommen unverständlich, dass unter diesen Voraussetzungen überhaupt Wahlen durchgeführt werden", sagte Hendrickx. "Die Bevölkerung fürchtet um ihre Sicherheit, die Demokratie in Kamerun ist massiv gefährdet."

MISEREOR rief die Bundesregierung und die EU dazu auf, ihren Einfluss auf die kamerunische Regierung geltend zu machen. Zunächst müsse die Sicherheit der Bevölkerung gewährleistet werden und es müssten faire Bedingungen für alle politischen Kräfte in Bezug auf den Urnengang geschaffen werden. Erst danach könnten demokratische Wahlen organisiert werden, die das Land einen und nicht weiter spalten, sagte Hendrickx.

Quelle: www.misereor.de 


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