Rom. - Das UN World Food Programme (WFP) hat schnelle Hilfen zur Bekämpfung der Heuschreckenplage in Ostafrika gefordert. Es sei wesentlich billiger, die Vereinten Nationen jetzt bei der Bekämpfung der Heuschrecken in Ostafrika zu unterstützen, als den Menschen in der Region erst zu helfen, nachdem ihre Ernten vernichtet wurden, erklärte WFP-Exekutivdirektor David Beasley.
"Die FAO braucht 76 Millionen US-Dollar, um die Heuschrecken zu stoppen", sagte Beasley. "Wenn wir jetzt nichts unternehmen, wird WFP bis das 15-fache dieses Betrags – mehr als 1 Milliarde US-Dollar – benötigen, um den Menschen zu helfen, deren Lebensgrundlagen und Ernten durch die Heuschrecken vernichtet wurden. Die Katastrophe in Ostafrika zu verhindern, ist eine weitaus bessere Investition, als erst auf negativen Konsequenzen auf das Leben von Millionen Menschen in der Region zu reagieren."
Die FAO benötigt insgesamt 76 Millionen US-Dollar, wovon sie bisher 22 Millionen US-Dollar erhalten hat, um angemessen auf den Heuschreckenbefall in Ostafrika zu reagieren. Wird die Verwüstung nicht eingedämmt, könnte die Ernährung von bis zu 13 Millionen Menschen noch bedrohter sein.
Die regionale Food Security and Nutrition Working Group (FSNWG) warnte, dass sich die Heuschreckenschwärme mittlerweile in Somalia, Kenia und Äthiopien vermehren. Auch in Eritrea, Dschibuti und im Nordosten Ugandas wurden bereits mehrere Schwärme gesichtet.
"Angesichts der für die Schwärme günstigen Wettervorhersagen wird erwartet, dass sie sich in den bereits betroffenen Gebieten weiter vermehren und zusätzlich auf benachbarte Gebiete ausbreiten. Das Risiko ist hoch, dass sich die Heuschrecken auch im Südsudan ausbreiten", so das Update der Gruppe, zu der die FAO, WFP, das Famine Early Warning Systems Network (FEWS NET) und die Inter-Governmental Authority on Development (IGAD) gehören.
Auch laut neuesten Informationen zur Ernährungslage werden sich die Heuschrecken in den kommenden Monaten vermehren und ausbreiten. Durch die lange Regenzeit von März bis April können Heuschrecken erneut brüten und sich weiter potenzieren.
Die Wüstenheuschrecke gilt als gefährlichster wandernder Schädling der Welt. Laut FAO sind die Heuschreckenschwärme in Äthiopien und Somalia so groß wie seit 25 Jahren nicht mehr – in Kenia wurde so eine Anzahl sogar vor 70 Jahren zuletzt registriert. Ein Schwarm von der Größe eines Quadratkilometers ist in der Lage Ernten zu zerstören, von denen sich 35.000 Menschen ein Jahr lang ernähren könnten.
Quelle: www.wfp.org