worldvisionFriedrichsdorf. - Die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision verstärkt ihren Einsatz gegen die Coronavirus-Pandemie (COVID-19) zunächst in 17 besonders gefährdeten Ländern. Zu diesen Ländern zählen unter anderem krisengeschüttelte Staaten wie Afghanistan, die Demokratische Republik Kongo, Syrien und Haiti. Die Schwerpunkte der Maßnahmen liegen in den Bereichen Prävention (Hygiene, Aufklärung), Unterstützung der Gesundheitssysteme und Kinderschutz.

Um der Ausbreitung des Virus effektiv entgegen zu wirken, nutzt World Vision neben der internationalen Logistik des Netzwerks seine gut etablierten Kooperationen mit Gesundheitsdiensten, Gemeinden und auch mit lokalen Autoritäten, die Vertrauen in der Bevölkerung genießen. Zu den ersten Maßnahmen zählt die Einrichtung öffentlicher Waschstationen, Ausrüstung und Ausbildung von Gesundheitsmitarbeitern und -mitarbeiterinnen, Bargeldausgabe und die Verteilung von Lebensmitteln an Menschen in Quarantäne.

World Vision befürchtet, dass sich das Virus vor allem in Ländern mit schwachen Gesundheitssystemen und in Gebieten, die von Krisen betroffen sind, rasant ausbreiten könnte. Grund dafür sind eine mangelnde Grundversorgung von Millionen Menschen und krankheitsfördernde Lebensumstände in Teilen Afrikas, Asiens und Lateinamerikas. Besonders im Fokus der Hilfsorganisation sind große Flüchtlingssiedlungen in Asien und Migranten-Ströme in Lateinamerika, aber auch die Lager mit geflüchteten Menschen im Nahen Osten und in Afrika sowie viele Slums am Rand großer Städte. Dort leben Menschen dicht gedrängt und unter schwierigsten Bedingungen. Ein zweiter Schwerpunkt des Einsatzes sind allgemein ärmere Länder mit bereits höheren oder potentiell höheren Fallzahlen.

Die Gesundheitsexpertin von World Vision Deutschland, Juliane Chiroiu, weist auf die besonders große Gefährdung von Menschen in Flüchtlingslagern hin: "Wir müssen in den Lagern unbedingt den Ausbruch von Corona verhindern. Gelingt das nicht, wird es katastrophal, denn es gibt bei weitem nicht so gute Behandlungsmöglichkeiten wie in normalen Städten, erst recht nicht wie in den westlichen Industrieländern. Die Kliniken dort haben wenige oder keine Beatmungsgeräte zum Beispiel." Zudem seien in Krisengebieten viele Menschen bereits geschwächt durch Mangelernährung und andere Krankheiten. Das gelte auch für Geflüchtete in afrikanischen Ländern wie zum Beispiel in Kenia oder dem Nordosten der Demokratischen Republik Kongo, der gerade erst müsam eine 19 monatige Ebola-Epidemie überwunden hat, die von Masern, Cholera, Hunger und anhaltenden Kämpfen verkompliziert wurde.

"Besonders gefährlich ist, dass die Menschen in Flüchtlingslagern keine ausreichenden Möglichkeiten zur Hygiene haben", sagte Gesundheitsexperte Marwin Meier von World Vision. "Wir müssen schnell die Strukturen schaffen, um zum Beispiel regelmäßiges Händewaschen zu ermöglichen." World Vision stellt zudem in einigen Ländern Notfallkits mit Reinigungsmitteln zusammen und baut Latrinen.

World Vision appellierte an die internationale Gemeinschaft, ein abgestimmtes Konzept zur Eindämmung der globalen Krise zu erarbeiten und umzusetzen. Dazu zählten ausreichend finanzierte Hilfsmaßnahmen. Letztlich diene das auch der Sicherheit der reicheren Länder, da sich das Virus nicht an Ländergrenzen hält und erneute Ausbrüche auch dort immer wieder drohen werden.

Quelle: www.worldvision.de 


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