whh 150Bonn. - Die Ausbreitung des Coronavirus in armen Ländern Afrikas und Asiens ist nicht nur eine Gefahr für die Gesundheit. Nahrungsmittel können nicht mehr in ausreichendem Maße angebaut werden und Lieferketten werden unterbrochen. Es drohen Versorgungsengpässe und in der Folge Hunger, warnt die Welthungerhilfe. Aktuell leiden rund 820 Millionen Menschen weltweit an Hunger.

"Wenn die globale Wirtschaft infolge der Corona-Krise in eine Rezession rutscht, hat das auch verheerende Folgen für die Ärmsten. Schon bei einem Prozent weniger Wirtschaftswachstum könnte die Zahl der Armen und Hungernden um zwei Prozent steigen", so Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe. Dies seien die neuesten Berechnungen des amerikanischen Forschungsinstituts IFPRI.

"Die Menschen haben schon jetzt keine Reserven mehr durch Dürren oder Überschwemmungen in den letzten Jahren. In Ostafrika bedroht eine Heuschreckenplage zusätzlich die Ernten und das Viehfutter. Die Folgen der auf Grund der COVID-19 Pandemie verhängten Maßnahmen verschlimmern die schwierige Ernährungslage und wirken wie ein Beschleuniger der Krise. Sie werden die globale Hungersituation verschärfen und viele Existenzen vernichten", betonte Mathias Mogge.

Die Welthungerhilfe hat zur Eindämmung der Coronavirus-Krise in ihren Partnerländern kurzfristig 500.000 Euro zur Verfügung gestellt: Durch Hygiene- und Gesundheitsmaßnahmen sollen Infektionen vermieden werden. Zusammen mit WASH United und mit fachlicher Beratung durch einen Experten vom Institut für Hygiene und Umweltmedizin, Charité Universitätsmedizin Berlin wird ein Aufklärungspaket u.a. mit einem Comic in mehr als 20 Sprachen erarbeitet.

Auch langfristig brauchen die ärmeren Länder Unterstützung bei der Bekämpfung der Folgen der COVID-19 Pandemie. Die Gebergemeinschaft sollte bereits bestehende Strukturen nutzen, um die ärmsten Länder dabei zu unterstützen, auf die aktuelle Krise zu reagieren und die wirtschaftlichen Konsequenzen abzufedern, so die Welthungerhilfe. Dazu gehöre die Unterstützung im Aufbau sozialer Sicherheitssysteme ebenso wie die Transformation des Ernährungssystems, also die Art und Weise, wie wir produzieren, handeln und konsumieren, um es gerechter, nachhaltiger und auch widerstandsfähiger gegen Krisen zu machen.

Quelle: www.welthungerhilfe.de 


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