careBerlin. - Laut einer Analyse der Hilfsorganisation CARE ist das Risiko für dramatische Folgen von COVID-19 weltweit sehr ungleich verteilt. Daten aus dem INFORM Global Risk Index zeigen eine hohe Gefahr für 15 Staaten an, die meisten von ihnen liegen im Nahen Osten und in Afrika. Die Gesundheitsvorsorge in diesen Ländern müsse dringend verstärkt werden, fordert CARE.

"Die Daten der Risikoanalyse zeichnen ein erschreckendes Bild dessen, was wir erwarten müssen, wenn sich die COVID-19-Epidemie weiter ausbreitet", sagte Karl-Otto Zentel, Generalsekretär von CARE Deutschland. "In Konfliktländern wie dem Jemen, dem Südsudan oder in Syrien sind medizinische Einrichtungen zerstört, es fehlt sauberes Wasser und mangelt an Hygieneprodukten. Für Hunderttausende Menschen in diesen Ländern ist regelmäßiges Händewaschen als Vorbeugungsmaßnahme gegen COVID-19 kaum möglich."

Während sogar wohlhabende Nationen wie Deutschland derzeit Schwierigkeiten haben, mit dem Coronavirus fertig zu werden, droht in Ländern mit extrem schwacher Gesundheitsinfrastruktur der Zusammenbruch der Versorgung. In den 15 Ländern mit dem höchsten Risiko, darunter auch Somalia, Irak und Haiti, treten Schwierigkeiten bei der Versorgung mit Nahrungsmitteln viermal häufiger auf. Zugleich beherbergen viele dieser Staaten eine wesentlich höhere Zahl von Geflüchteten als diejenigen Länder mit dem geringsten Risiko.

CARE rief deshalb dazu auf, Länder wie etwa Syrien weiterhin zu unterstützen. "Es ist jetzt dringend erforderlich, die Gesundheitsmaßnahmen zu verstärken", so Zentel. "Im syrischen Idlib stehen für Millionen von Menschen nur rund 900 Corona-Testkits zur Verfügung, gleichzeitig gibt es nur ein Labor, das etwa 20 Tests pro Tag durchführen kann. Ohne Testkapazitäten ist es sehr wahrscheinlich, dass sich das Virus bereits ohne unser Wissen verbreitet."

CARE International hat für die Analyse Daten aus dem INFORM Global Risk Index der Europäischen Kommission herangezogen. Dieser Index bewertet Länder anhand dessen, wie sehr sie von humanitären Krisen und Katastrophen betroffen sind und welche Kapazitäten sie haben, um diese zu bewältigen. CARE hat Risikoindikatoren, die in Zusammenhang mit Epidemien stehen, analysiert und verglichen.

Zu den Hochrisiko-Staaten gehören Syrien, Irak, Jemen, Afghanistan, Somalia, Sudan, Südsudan, Demokratische Republik Kongo, Äthiopien, Nigeria, Uganda, die Zentralafrikanische Republik, Tschad, Niger und Haiti.

Quelle: www.care.de 


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