oxfamBerlin. - Um den weltweiten Auswirkungen der Corona-Pandemie zu begegnen, muss die Bundesregierung die Gelder für Entwicklungszusammenarbeit deutlich aufstocken. Die bisherigen Ausgaben reichten bei Weitem nicht aus, um die verheerenden gesundheitlichen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen in armen Ländern zu bekämpfen, kritisierte die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam am Donnerstag in Berlin.

Oxfam fordert umfassende Investitionen in Gesundheits-, Bildungs- und soziale Sicherungssysteme armer Länder. Die notwenigen Mittel könnten über eine Finanztransaktionssteuer aufgebracht werden.

"Deutschlands Versprechen, 0,7 Prozent seines Bruttonationaleinkommens für Entwicklung auszugeben, ist nun 50 Jahre alt und bis heute unerfüllt", erklärte Tobias Hauschild, Oxfams Experte für Entwicklungsfinanzierung. "Die Corona-Pandemie erinnert uns eindringlich an seine Aktualität. In armen Ländern bedroht das Virus das Leben von Millionen Menschen. Die Erfolge der weltweiten Armutsbekämpfung stehen auf der Kippe, soziale Ungleichheit wäre die Folge."

Frauen und Mädchen seien doppelt und dreifach betroffen, so Oxfam: Schon bisher hätten sie weniger Zugang zu Bildung und sozialer Sicherung, seien häufiger prekär beschäftigt und würden oft schlechter bezahlt als Männer. Zudem trügen sie beruflich wie privat die Hauptlast der Pflege- und Sorgearbeit.

"Arme Länder brauchen jetzt unsere Unterstützung", betonte Hauschild. "Gesundheit, Bildung und soziale Sicherung sind die entscheidenden Stellschrauben, mit denen die Auswirkungen der Krise nun eingedämmt werden müssen. Deutschland muss endlich seiner internationalen Verantwortung gerecht werden und die nötigen Gelder bereitstellen, um die 0,7-Prozent-Marke zu erreichen. Dafür brauchen wir die Mittel aus der geplanten Finanztransaktionssteuer."

Quelle: www.oxfam.de 


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