gfbvGöttingen. - Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat die Festnahme des Ruanders Felicien Kabuga als Meilenstein bei der Aufarbeitung des Völkermords in Ruanda bezeichnet. "Es ist beschämend, dass es 26 Jahre gedauert hat, einen der bedeutendsten Hintermänner des Genozids in Ruanda zu fassen. Aber für die Angehörigen der Opfer des Völkermords ist es wichtig, dass Kabuga noch zur Rechenschaft gezogen wird", erklärte GfbV-Direktor Ulrich Delius in Göttingen.

Der Ruander war am Samstagmorgen nach jahrelanger Suche in der Nähe von Paris festgenommen worden, wo er unter falscher Identität lebte. "Wir hoffen, dass Kabuga trotz seines hohen Alters von 84 Jahren noch strafrechtlich zur Verantwortung gezogen wird. Für den Kampf gegen Straflosigkeit bei Völkermord wäre dies auch für die Täter von heute ein wichtiges Zeichen, dass ihre Verbrechen vor Gericht aufgearbeitet werden", sagte Delius.

Kabuga hatte nach Angaben der GfbV die Interahamwe-Miliz aufgebaut, die für einen Großteil der Morde an mindestens 800.000 Tutsi und gemäßigten Hutu in dem Genozid 1994 verantwortlich war. Als Leiter des in den Genozid verstrickten Radio- und Fernsehsenders RTLM habe er zu Morden an Tutsi aufrufen lassen. Auch habe er einem Fonds zur nationalen Verteidigung vorgestanden, der Gelder für die Finanzierung der berüchtigten Interahamwe-Miliz radikaler Huhu beschaffte.

Quelle: www.gfbv.de 


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