Berlin. - Nachdem der Zyklon Amphan über einige Regionen in Indien und Bangladesch gezogen ist, haben internationale Hilfsorganisationen damit begonnen, das Ausmaß der Schäden zu eruieren und erste Hilfsmaßnahmen einzuleiten. Rund 2,4 Millionen Menschen waren in Schutzräumen untergebracht worden, bevor der Zyklon auf Land traf. Dadurch konnte der Verlust an Menschenleben reduziert werden, berichteten die Hilfswerke. In einigen küstennahen Regionen verhinderten vorgelagerte Mangrovenwälder Schlimmeres.

In vielen betroffenen Gebieten sind die Schäden jedoch erheblich, so World Vision. So wurden landwirtschaftliche Flächen und Dörfer zum Teil vollständig überflutet, u.a. weil in manchen Regionen Dämme brachen. In den folgenden Monaten muss daher mit erheblichen Ernteausfällen gerechnet werden. Viele Familien haben all ihr Hab und Gut verloren.

Tausende Menschen verloren ihre Häuser, umgestürzte Bäume und Trümmer auf den Straßen erschweren den Zugang zu einigen Gebieten. Zerstörte Telefonleitungen und Stromkabel haben die Kommunikation und Versorgung mit Elektrizität in etlichen Dörfern unterbrochen. Franklin Jones, Leiter der Humanitären Hilfe bei World Vision Indien, betonte: "Unsere Hilfsmaßnahmen konzentrieren sich auf die betroffenen Familien und insbesondere die Versorgung der Kinder. Sauberes Trinkwasser und Nahrungsmittel sowie Zelte und Hygiene-Artikel müssen jetzt schnellstens verteilt werden, auch um die weitere Verbreitung des Coronavirus zu verhindern."

Caritas-Nothilfe-Teams haben in den besonders schwer betroffenen Regionen tausende Überlebens-Pakete für Familien in Zyklon-Schutzbauten und Evakuierungszentren bereitgestellt. Organisiert werden die Verteilungen von Caritas-Mitarbeitern und Freiwilligen. Benötigt werden vor allem Lebensmittel, sauberes Trinkwasser, Hygiene-Artikel sowie Werkzeug und Material für die Reparatur der vom Sturm beschädigten Häuser.

Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, unterstützt die Nothilfe ihrer Partner im ersten Schritt mit 30.000 Euro. Besonders dringend auf Unterstützung angewiesen sind insbesondere Arme, Alte und Kranke, die der Verlust ihres Hab und Gut existenziell trifft.

"Der Sturm war ungewöhnlich heftig und trifft die Menschen mitten in der Corona-Pandemie. Wie extrem die Belastung für die Bevölkerung ist, können wir uns kaum vorstellen. Bisher sind noch keine ausreichenden Ressourcen vor Ort vorhanden, um diese Katastrophe zu bewältigen", erklärte Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe. "Wir werden den Menschen in Indien und Bangladesch gemeinsam mit unseren Partnern jetzt helfen und rufen zu Spenden auf."

Durch verbesserte Notfall- und Evakuierungspläne konnten in den vergangenen Jahren tausende Menschenleben geschützt werden. Auch die Diakonie Katastrophenhilfe hat mit ihren Partnern in der Region Notunterkünfte gebaut. "Seit sich der Sturm Anfang der Woche angekündigt hat, haben unsere lokalen Partner dabei geholfen, die Menschen aus den Küstenregionen zu evakuieren", sagte Martin Keßler, Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe. "Da die Mitarbeiter der Partner bereits vor Ort sind, kann die Nothilfe sofort anlaufen." Es wird erwartet, dass die betroffene Bevölkerung in den ersten Tagen nach dem Sturm vor allem Trinkwasser, Nahrungsmittel und Hygieneartikel braucht und vor weiteren Regenfällen geschützt werden muss.

Quelle: www.worldvision.de  | www.caritas-international.org  | www.diakonie-katastrophenhilfe.de 


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