bmz 100Berlin - Am 14. September, dem Tag des Tropenwaldes, wird weltweit auf die Zerstörung der Regenwälder hingewiesen. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat berichtet, dass seit 1990 geschätzt 420 Millionen Hektar Wald verloren gingen. Das entspricht fast der Fläche der Europäischen Union. Besonders dramatisch ist der Verlust des ursprünglichen Regenwaldes.

Im letzten Jahr war Brasilien das Land mit dem weltweit höchsten Primärwaldverlust. Insgesamt ist der Waldverlust in Afrika am höchsten. "Die Lunge unseres Planeten ist in Gefahr", sagte Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU). "Im Amazonas-Regenwald wurden so viele Brände gezählt wie nie zuvor. Dieses Jahr könnte das zerstörerischste für das sensible Ökosystem werden. Die Zerstörung der Regenwälder des Planeten durch Brandrodung im Amazonas, im Kongo-Becken und in Indonesien macht elf Prozent der weltweiten CO2-Emissionen aus."

Die Waldzerstörung müsse endlich gestoppt werden, mahnte Müller. Dazu müssten auch entwaldungsfreie Lieferketten aufgebaut werden. Rund 80 Prozent der Entwaldung in den Tropen gehe auf das Konto der Landwirtschaft – vor allem für die Viehzucht, Palmöl und Soja. Um die Plantagen möglichst billig anzulegen, würden die Regenwälder in Brasilien und Indonesien verbrannt. Palmöl sei mittlerweile in jedem zweiten Supermarktprodukt wie Margarine, Pizza oder auch Shampoo enthalten.

"Immer nur billig, billig, billig – das geht am Ende auf Kosten der Natur und der Menschen", betonte Müller. "Ich bin deshalb für eine klare Zertifizierung: Wer Soja importieren will, der muss den Nachweis erbringen, dass der Anbau nicht auf gerodeten Waldflächen erfolgt ist. Das nimmt Druck von den Regenwäldern und schützt unser Klima. Dazu müssen wir auch die Umsetzung von Nachhaltigkeitsvorgaben viel stärker in den Blick nehmen, etwa beim Mercosur-Abkommen. Brüssel sollte die Umsetzung der vereinbarten umfassenden Nachhaltigkeitsverpflichtungen sicherstellen. Das wäre ein wichtiges Signal für eine klimafreundliche und nachhaltige EU-Handelspolitik."

Quelle: www.bmz.de