worldvisionFriedrichsdorf. - Am 21. und 22. November treffen sich Vertreter der G20-Länder virtuell zu einem Gipfeltreffen unter Leitung von Saudi-Arabien. Angesichts vielfältiger Probleme weltweit fordert die Kinderhilfsorganisation World Vision gemeinsame Anstrengungen, um die Corona-Pandemie einzudämmen, die sofortige Beendigung von Konflikten, die Stärkung von Frauen und dringende Maßnahmen, um den Klimawandel konsequent zu bekämpfen.

"Wir leben in einer globalisierten Welt, in der die Auswirkungen menschlichen Handelns oder Nicht-Handelns weltweit zu spüren sind. So muss es international abgestimmte Aktionspläne geben, um die aktuelle Corona Pandemie und künftige Pandemien zu bekämpfen", forderte Marwin Meier, Gesundheitsexperte bei World Vision. "Auch die sekundären Folgen der Pandemie müssen dringend behandelt werden. So können Millionen Kinder nicht mehr zur Schule gehen, Eltern haben ihre Lebensgrundlagen verloren und Millionen Kinder zusätzlich leiden an Mangel- und Unterernährung."

Die Hilfsorganisation begrüßte, dass auf der Agenda des Gipfels Frauen- und Menschenrechte ganz oben stehen. Vom G20 Gipfel sollte ein klares Signal für die Umsetzung von Frauen- und Menschenrechten auch in den Teilnehmer-Ländern selbst ausgehen. Auch in Friedensprozessen komme es auf die Teilhabe von Frauen an, die oft die größten Lasten von Konflikten in der Gesellschaft schulterten. Saudi-Arabien ist seit Jahren in einen grausamen Krieg im Jemen verstrickt. Zwischen 2015 und 2019 wurden dort 1.700 Schulen angegriffen – die weltweit höchste Anzahl solcher Angriffe. 50 % davon gehen auf Luftangriffe zurück, mit der Folge, dass etwa zwei Millionen Kinder aktuell nicht mehr zur Schule gehen können.

Durch Corona und die dramatischen wirtschaftlichen Folgen für viele Menschen ist damit zu rechnen, dass in vielen Regionen der Welt Konflikte wieder oder neu aufflammen, wie etwa am Horn von Afrika, Teilen Westafrikas, Irak, Syrien, Afghanistan. "Millionen Menschen haben nicht die Möglichkeit, in Sicherheit und Frieden zu leben und sind gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Sie haben keinen Zugang zu Justizsystemen. Das Ziel von friedlichen, gerechten und inklusiven Gesellschaften liegt in vielen Ländern in weiter Ferne", sagte Ekkehard Forberg, Friedensexperte bei World Vision.

Auch der Klimawandel trifft in erster Linie die Ärmsten und besonders die künftigen Generationen. Die Klimakrise birgt die Gefahr, dass die seit 25 Jahren erzielten Fortschritte bei der Gesundheit von Kindern und bei der Bekämpfung der Kindersterblichkeit zunichte gemacht werden, so World Vision.

Um das Recht der Kinder auf eine gesunde, sichere und nachhaltige Zukunft zu gewährleisten, ruft World Vision Regierungen, Unternehmen und die internationale Gemeinschaft dazu auf, alle Vereinbarungen, die zur Bekämpfung des Klimawandels getroffen wurden, vollständig umzusetzen und dafür zu sorgen, dass Gemeinschaften auf die zunehmenden klimabedingten Katastrophen vorbereitet sind. Unter anderem müssten – wie versprochen – 100 Milliarden US-Dollar jährlich für Anpassungsmaßnahmen bereitgestellt werden.

Die G20 Länder sollten insgesamt mehr Verantwortung für Themen übernehmen, die bisher von den G7 Ländern abgedeckt wurden, fordert World Vision. Der G7 Gipfel entwickle sich immer mehr zu einem zahnlosen Tiger. In diesem Jahr hatten die USA ihn einfach abgesagt.

Quelle: www.worldvision.de 


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