Berlin. - Bei der virtuellen Geberkonferenz für Afghanistan hat die Bundesregierung neue Zusagen für die entwicklungspolitische und humanitäre Unterstützung Afghanistans angekündigt. Für das nächste Jahr wurde eine Unterstützung in Höhe von bis zu 430 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Davon kommen 250 Millionen Euro aus dem Haushalt des Entwicklungsministeriums (BMZ).
"Als zweitgrößter bilateraler Geber in Afghanistan trägt Deutschland eine besondere Verantwortung", erklärte Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU). "Deshalb haben wir auf der Geberkonferenz ein Zeichen gesetzt – auch mit Blick auf die derzeit laufenden Friedensverhandlungen. Wir stehen auch in Zukunft als Partner an der Seite Afghanistans. Denn auch nach dem vereinbarten Abzug internationaler Streitkräfte wird das Land auf Hilfe von außen angewiesen sein."
Die Unterstützung für Afghanistan sei an Bedingungen geknüpft, betonte Müller. Jede afghanische Regierung müsse grundlegende Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit respektieren, die Korruption bekämpfen und die Umsetzung von Reformen weiter vorantreiben. Deutschland stehe bereit, Demokratie, Rechtstaatlichkeit, die Rechte von Frauen und Mädchen und den Zugang zu Bildung weiter zu unterstützen.
"Gemeinsam haben wir in Afghanistan in den vergangenen zwei Jahrzehnten Fortschritte gemacht", sagte Müller. "Die Lebenserwartung ist seit 2002 um zwanzig Jahre gestiegen, das Pro-Kopf-Einkommen hat sich vervierfacht und die Zahl der Schulkinder hat sich verneunfacht. Dank der deutschen Unterstützung wurde über eine Million Menschen mit Strom versorgt. Außerdem haben wir gemeinsam mit den afghanischen Partnern ein starkes Berufsbildungssystem aufgebaut. Allein seit 2015 wurden so 285.000 Menschen beruflich weitergebildet. Auf diesen Erfolgen wollen wir aufbauen."
Quelle: www.bmz.de