gfbvGöttingen. - Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat vor einer massiven Zunahme islamistischer Gewalt in Westafrika während der Weihnachtstage gewarnt. Dringend müsse nicht nur der Schutz christlicher Einrichtungen, sondern der gesamten Zivilbevölkerung verstärkt werden, forderte die Menschenrechtsorganisation.

Die Gewalt richte sich nicht mehr nur gegen Kirchen und christliche Gemeinden, sondern auch gegen islamische Schulen und muslimische Gläubige. So seien am letzten Wochenende im Norden Nigerias erneut Schüler aus einer islamischen Schule entführt und muslimische Pilger von Terrorgruppen angegriffen worden.

"Islamistische Extremisten wollen mit ihrer Gewalt zeigen, dass Polizei, Armee und andere staatliche Einrichtungen die Zivilbevölkerung nicht wirksam schützen. Es eine blutige Machtprobe, bei der Religion nicht im Vordergrund steht", erklärte GfbV-Direkor Ulrich Delius am Montag in Göttingen.

Sehr besorgt zeigte sich die GfbV darüber, dass die Gewalt immer häufiger von kriminellen Banden ausgeht, die Überfälle und Entführungen als Auftragsarbeiten für Boko Haram oder andere terroristische Gruppen ausführen. So wurden am letzten Samstag mindestens 84 Schüler der islamischen Schule Hizburrahim Islamiyya in dem Dorf Mahuta im Bundesstaat Katsina von Bewaffneten entführt. Die Entführer konnten nach einem Schusswechsel gestellt und die Verschleppten befreit werden.

Auch wurden am letzten Freitag 35 muslimische Pilger auf einer Bundesstraße im Nordosten Nigerias von Schwerbewaffneten überfallen und verschleppt. Am Samstag kam es zu einem weiteren Überfall auf einen Militärkonvoi, bei dem fünf Soldaten getötet wurden. Zugleich kamen bei einem Selbstmordattentat im Bundesstaat Borno drei Menschen zu Tode und zwei Personen wurden schwer verletzt.

Die zunehmende islamistische Gewalt betreffe nicht nur Nigeria, sondern auch Burkina Faso, Niger, Mali und den Tschad, erklärte die GfbV.

Quelle: www.gfbv.de 


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