uno fluechtlingshilfeBonn. - Anlässlich des Internationalen Tages gegen den Einsatz von Kindersoldaten am 12. Februar erinnert die UNO-Flüchtlingshilfe an die klare Botschaft: Kinder für bewaffnete Konflikte zu missbrauchen, ist ein Kriegsverbrechen. Sie sind Opfer, die zu Tätern werden. Laut UN-Bericht "Kinder und bewaffnete Konflikte" (Juni 2020) wurden im Jahr 2019 nachweislich 7.747 Kinder rekrutiert. Schätzungen gehen von einer Gesamtzahl von 250.000 bis 300.000 Kindersoldaten weltweit aus, von denen je nach Konflikt ungefähr 5 bis 20 Prozent Mädchen sind.

"Die Folgen sind verheerend. Die durchlebten Gräuel lassen die Kinder und Jugendlichen traumatisiert und von Krankheiten gezeichnet zurück. Häufig werden sie mit ihren Erlebnissen allein gelassen und haben daher kaum Perspektiven auf ein normales Leben. Diesen Kindern zu helfen und ihnen Schutz zu geben, muss für die Weltgemeinschaft oberste Priorität sein", erklärte Peter Ruhenstroth-Bauer, Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe, dem nationalen Partner des UNHCR.

In fast jedem Land, in dem es bewaffnete Konflikte gibt, werden Kinder und Jugendliche nicht nur Opfer von Flucht und Vertreibung, sondern auch zum Dienst an der Waffe gezwungen. In der Demokratischen Republik Kongo zum Beispiel wurden allein im Jahr 2019 nach UN-Angaben mehr als 600 Kinder rekrutiert. 30 Prozent von ihnen waren unter 15 Jahre alt. Auch im Südsudan und im Jemen, in Syrien und Somalia werden zahlreiche Kinder als Soldaten missbraucht.

Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR), unter dessen Mandat auch geflüchtete Kindersoldatinnen und -soldaten stehen, setzt sich kategorisch gegen die militärische Rekrutierung von Kindern ein. In enger Zusammenarbeit mit seinen Partnern ermöglicht UNHCR vielen Flüchtlingskindern den Schulbesuch oder eine Ausbildung. Gleichzeitig sollen die Schulen, die Schülerinnen und Schüler vor Angriffen und militärischen Rekrutierungen beschützt werden. Geflüchtete Kindersoldaten erhalten Basishilfen und Therapien. Spezielle Projekte haben das Ziel, die Kinder wieder in die Gemeinschaft und ihre Familien einzugliedern, um eine normale Kindheit in Frieden führen zu können.

Die UNO-Flüchtlingshilfe unterstützt außerdem Anlaufstellen in Deutschland, wie die Bundesweite Arbeitsgemeinschaft der Psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer, in deren Behandlungszentren auch ehemalige Kindersoldatinnen und -soldaten betreut und therapiert werden.

Quelle: www.uno-fluechtlingshilfe.de 


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