Berlin. - Anlässlich des Weltbiodiversitätstags (22. Mai) hat Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) gemeinsam mit internationalen Partnern den Weltnaturerbe-Fonds (Legacy Landscapes Fund) gegründet. Ziel des neuartigen Fonds ist der Naturschutz und Erhalt der Artenvielfalt. Deutschland ist mit einer Anschubfinanzierung von 100 Millionen US-Dollar dabei.
"Gesunde Menschen gibt es nur auf einem gesunden Planeten. Deshalb startet Deutschland den Weltnaturerbe-Fonds", sagte Entwicklungsminister Müller. "Wir schützen damit herausragende Artenschutzgebiete weltweit und beugen so auch künftigen Pandemien vor. Deutschland stellt zum Start eine Anschubfinanzierung von 100 Millionen US-Dollar bereit. Private Stiftungen steuern weitere 35 Millionen Dollar bei. Der Weltnaturerbe-Fonds kann so in sieben Schutzgebieten in Afrika, Asien, Lateinamerika starten. Bis 2030 wird ein Kapitalstock von einer Milliarde Dollar angestrebt, um die 'ewige Grundfinanzierung' der 30 Schutzgebiete zu ermöglichen. Der Fonds wäre dann die weltweit größte Naturschutzstiftung. Ich lade private und öffentliche Geber ein, sich zu beteiligen."
Stefanie Lang, Direktorin des Legacy Landscapes Fund, erklärte: "Der Schwund an Biodiversität hat dramatische Ausmaße angenommen. Diesen Trend gilt es umzukehren. Der neu gegründete Naturerbe-Fonds kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten: Er finanziert Schutzgebiete dort, wo die Artenvielfalt groß und die Mittel begrenzt sind und kann dadurch wertvolle Biodiversität erhalten. Sein Zuschnitt ist einzigartig, weil er öffentliche und private Geber vereint und mit der lokalen Bevölkerung sowie NGOs zusammenarbeitet. Durch innovative Partnerschaften können wir gemeinsam mehr für den Naturschutz erreichen als jeder einzelne Akteur für sich."
"In dem Maße, wie wir verstärkt in die Natur investieren und sie ins Zentrum unserer Maßnahmen gegen die Klimakrise stellen, haben wir eine Chance, Arten die Erholung zu ermöglichen und den Anstieg der globalen Temperatur zu verlangsamen", sagte John Kerry, der Klimabeauftragte des US-Präsidenten. "Ähnlich wie die Klimakrise kann auch die Biodiversitätskrise niemand im Alleingang bekämpfen. Um erfolgreich zu sein, bedarf es enger multilateraler Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des Klimawandels und beim Aufhalten des Artenschwunds."
Der neue Fonds soll besonders wertvolle Naturlandschaften wie die Nationalparks Madidi in Bolivien oder North Luangwa in Sambia durch eine Grundfinanzierung langfristig absichern. Er wurde als gemeinnützige Stiftung vom BMZ und der KfW gemeinsam mit weiteren Partnern wie der Weltnaturschutzunion (IUCN), der UNESCO, dem WWF und der Frankfurter Zoologischen Gesellschaft gegründet. Das Entwicklungsministerium stellt 100 Millionen US-Dollar für den Fonds zur Verfügung, philanthropische Stiftungen tragen rund 35 Millionen US-Dollar zur Finanzierung bei.
Wenn es gelingt, möglichst viele Arten in biodiversitätsreichen, aber einkommensarmen Gebieten langfristig zu bewahren, werde ein großer Teil der überlebenswichtigen natürlichen Vielfalt für die gesamte Menschheit gesichert, so das BMZ. Ziel des Fonds sei es, für 30 der Top-Artenschutzgebiete eine dauerhafte und verlässliche Grundfinanzierung zu sichern. Die Schutzgebiete bekommen eine "Ewigkeitsfinanzierung" für ihre Grundarbeit und können so krisensicher ihrer eigentlichen Aufgabe nachkommen und Natur und Mensch wirksam schützen.
Quelle: www.bmz.de