venro 200Berlin. - Beim Rückblick auf die Entwicklungspolitik der derzeitigen Bundesregierung hat der Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO) eine gemischte Bilanz gezogen. Einerseits habe die Entwicklungspolitik in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, erklärte der Vorstandsvorsitzende von VENRO, Bernd Bornhorst. Auf der anderen Seite gelte das Hauptaugenmerk immer weniger den Menschen in den ärmsten und fragilsten Ländern der Welt.

"Bemerkenswert ist der Bedeutungszuwachs, den die Entwicklungspolitik in den letzten Jahren erfahren hat", sagte Bornorst. "Sie ist keine Nischenpolitik für Weltverbesser_innen mehr, sondern steht im Zentrum der Kernfrage, wie wir das Zusammenleben heutiger und zukünftiger Generationen auf diesem Planeten gestalten."

"Mit Sorge sehen wir allerdings, dass Menschen in den ärmsten und fragilsten Ländern zunehmend aus dem Fokus geraten", warnte Bornhorst. "Die Entwicklungszusammenarbeit konzentriert sich immer stärker auf wenige ausgewählte Länder und auf die Förderung privater Investitionen. Wichtige entwicklungspolitische Ziele wie die Herstellung von Geschlechtergerechtigkeit und das Empowerment von Menschen mit Behinderungen wurden nicht konsequent genug vorangebracht."

VENRO appellierte an die kommende Bundesregierung, die Finanzierung der Entwicklungszusammenarbeit kontinuierlich auszubauen und die Rolle zivilgesellschaftlicher Organisationen weiter zu stärken. "Auch die negativen Auswirkungen unserer Wirtschaftsweise auf die Menschen im globalen Süden müssen künftig in der Politik mehr Beachtung finden", unterstrich Bornhorst. "Das Lieferkettengesetz ist ein wichtiger Erfolg, um die Ausbeutung von Mensch und Natur zu stoppen, was wir aber in den kommenden vier Jahren brauchen, ist eine grundsätzliche Neuausrichtung unserer Wirtschafts- und Handelspolitik."

Quelle: www.venro.org 


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