oecd 80Berlin. - Die Regierungen müssen sich parallel zu ihrer Verpflichtung zur Klimaneutralität bis 2050 darauf konzentrieren, das Risiko weiterer Schäden und Verluste durch den Klimawandel so weit wie möglich einzudämmen. Das ist die Kernbotschaft der aktuellen OECD-Studie "Managing Climate Risks, Facing up to Losses and Damages", die betont, dass die Risiken für Volkswirtschaften, Ökosysteme, Unternehmen und Menschen unvermeidlich zunehmen werden und mit dem Ausmaß der Erderwärmung anwachsen.

Die Risiken treffen Länder und Menschen jedoch sehr ungleich. Die Ärmsten und Schwächsten seien unverhältnismäßig stark betroffen, so die OECD-Studie. Das zwinge zum sofortigen Handeln.

Drei Typen von Klimagefahren – jeweils mit großen Ungewissheiten behaftet – rufen diese Risiken laut OECD hervor: Extremwetterereignisse, die an Häufigkeit und Intensität immer weiter zunehmen; allmählichere Veränderungen wie der Anstieg des Meeresspiegels; und die potenziell dramatischen globalen Auswirkungen des Überschreitens kritischer Schwellenwerte im Klimasystem. Wie groß die Schäden und Verluste ausfallen, hänge stark davon ab, wie anfällig Menschen, Güter und Ökosysteme für die genannten Risiken sind.

"Ein Großteil der aktuellen und künftigen Weltbevölkerung wird mit häufigeren und extremeren Klimaereignissen konfrontiert werden", so OECD-Generalsekretär Mathias Cormann. "Es ermutigt zwar, dass sich immer mehr Regierungen Klimaneutralität bis 2050 zum Ziel setzen, aber es braucht nun konkrete Maßnahmen und Ergebnisse."

Um Klimarisiken zu mindern, ist der Studie zufolge das Wichtigste, jetzt zu handeln und die Länder der Welt auf den gemeinsamen Weg der Klimaneutralität bis 2050 zu bringen. Gleichzeitig müssten alle Länder jetzt ihre Gefährdung und Anfälligkeit für Verluste und Klimaschäden verringern. Die Industrieländer und die großen Emittenten unter den Schwellenländern müssten bei der Emissionsverminderung eine Führungsrolle übernehmen. Die Industrieländer stünden zudem in der Verantwortung, Finanzmittel und Technologien bereitzustellen und den Aufbau von Kapazitäten zu unterstützen, um Entwicklungsländern bei der Bewältigung der Klimarisiken zu helfen.

Zu den Empfehlungen der Studie gehört, auf globaler Ebene die Erforschung und Überwachung von für das Klima kritischen Kipppunkten zu stärken. Es brauche bessere Daten über Klimaextreme und die Auswirkungen der Klimaveränderung in Entwicklungsländern und es brauche internationale Partnerschaften, um Beobachtungs- und Modellierungskapazitäten auszubauen. Die Studie unterstreicht, wie wichtig andauernde länderübergreifende Solidarität ist, damit nicht die Schwächsten der Gesellschaft und künftige Generationen die Last unzureichender Maßnahmen zur Emissionsreduzierung tragen müssen.

Die Studie plädiert zudem dafür, dass die Länder beim Risikomanagement einen umfassenden Ansatz verfolgen. Dazu gehörten finanzielle Mechanismen zur Minderung, Bindung und Übertragung von Risiken sowie Wege, um private Akteure zu befähigen und zu ermutigen, ihre eigenen Risiken soweit wie möglich zu verringern und zu steuern.

Quelle: www.oecd.org


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