brot fdwBerlin. - Laut Haushaltsentwurf der Ampelkoalition soll das Budget des Entwicklungsministeriums (BMZ) in diesem Jahr gekürzt werden. Angesichts der Tatsache, dass durch den Krieg in der Ukraine Nahrungsmittel weiter stark verteuert werden, spricht Brot für die Welt von einem völlig falschen Signal für die ärmeren Länder des Südens.

"Mit Blick auf die dramatischen Folgen des Ukrainekrieges ist die Entscheidung der neuen Bundesregierung, ausgerechnet den Etat für das Bundesentwicklungsministerium zu kürzen, völlig unverständlich", sagte Dagmar Pruin, die Präsidentin von Brot für die Welt. "Angesichts der angespannten Ernährungslage im Globalen Süden braucht es ein anderes Signal. Die Mittel für die deutsche Entwicklungsfinanzierung müssen deutlich steigen." Hiervon sollte neben der Entwicklungsfinanzierung auch die Humanitäre Hilfe profitieren.

Diese zusätzlichen Mittel sollten genutzt werden, um das Welternährungsprogramm (WFP) und den Welternährungsausschuss (CFS) besser auszustatten, so Brot für die Welt. Denn einerseits brauche es kurzfristige multilaterale Nothilfe, andererseits brauche es Foren, in denen an langfristig wirksamen politischen Lösungen gearbeitet wird. Zudem müsse importabhängigen Entwicklungsländern geholfen werden, den Brotpreis kurzfristig zu stützen.

"Besonders betroffen sind afrikanische Staaten, aber auch Länder im Mittleren Osten", sagte Pruin. "Dabei trifft es immer die Ärmsten der Armen am stärksten. Für ein Bürgerkriegsland wie den Jemen sind die Folgen katastrophal. Dem bitterarmen Land droht eine Verschärfung der Hungersnot."

Brot für die Welt appellierte an den deutschen Bundestag, mehr Mittel für Entwicklungsfinanzierung zur Verfügung zu stellen, auch um die Agrar- und Ernährungssysteme durch Umstellung auf Agrarökologie krisenfester zu machen. "Die Entkoppelung regionaler Nahrungsproduktion von Importen und Energiepreisen ist die beste Antwort auf Kriegs- und Konfliktfolgen, auf Klimakrisen und hohe Weltmarktpreise", betonte Pruin.

Die Gräuel des Angriffskriegs auf die Ukraine verdeutlichen aus der Sicht von Brot für die Welt einmal mehr die Notwendigkeit verstärkter Investitionen in die zivile Krisenprävention und Bearbeitung von Gewaltkonflikten weltweit. "Wir hoffen sehr, dass im parlamentarischen Verfahren der Etat für Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe nachgebessert wird und den gestiegenen Anforderungen erkennbar Rechnung trägt", erklärte Pruin.

Quelle: www.brot-fuer-die-welt.de


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