sri LankaFrankfurt a.M./Stuttgart (epo). - Die beiden deutschen Hilfsorganisationen Brot für die Welt und medico international haben der Europäischen Kommission und dem Europäischen Parlament vorgeworfen, im Konflikt zwischen Regierung und tamilischen Rebellen in Sri Lanka einseitig die Partei der Regierung ergriffen zu haben. Dies könne den Friedensprozess behindern, erklärten die beiden Organisationen.

Brot für die Welt und medico warnten vor einer einseitigen Parteinahme der EU-Kommission. Anlass ist der jüngste Beschluss des EU-Parlaments und der EU-Kommission, die Tamil Tiger (LTTE) auf die Liste der terroristische Organisationen zu setzen.

"Diese Entscheidung behindert die Friedensbemühungen in erheblichem Maße, die vor allem von Norwegen vermittelt werden", sagte Thomas Seibert von medico international. Sie könne fatale humanitäre Folgen haben, wenn damit einhergehend auch die Vermögenswerte von Firmen, Gesellschaften und Unternehmungen eingefroren werden, denen unterstellt wird, mit der LTTE in Verbindung zu stehen.

Die EU "ergreift damit einseitig die Partei der sri lankischen Regierung", erklärte Barbara Ramsperger von Brot für die Welt. "So kann kein Frieden gestiftet werden." Die EU benenne zwar auch die Waffenstillstandsverletzungen der Regierung und paramilitärischer Verbände, sanktioniere aber nur die LTTE.

Statt einer einseitigen Verurteilung der LTTE, so die beiden Hilfsorganisationen, solle die EU von der sri lankischen Regierung die Umsetzung des Abkommens zur Verteilung der nach dem Tsunami zugesagten internationalen Hilfsgelder verlangen. Aus formalen Gründen blockiere die Regierung bislang die Freigabe von 50 Millionen Euro internationaler Hilfsgelder, die vor allem in den tamilisch besiedelten Gebieten dringend gebraucht werden.

Brot für die Welt und medico international unterstützen in Sri Lanka Partnerorganisationen, die u.a. Wiederansiedlungsprojekte für Menschen betreiben, denen Krieg und Tsunami Obdach und Lebensunterhalt geraubt haben. Diese Projekte versuchen in ihrer Praxis zur Deeskalation des Konflikts beizutragen.

 medico international
 Brot für die Welt


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